HINTERGRUND: „Plattner ist ein Schatz für diese Stadt“
Er gilt als der Mann, der die Verbindung zwischen Hasso Plattner und Potsdam zum Leben erweckt hat: Brandenburgs Alt-Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD). Noch heute erinnert Stolpe den entscheidenden Moment genau: „Es war in den frühen 1990er-Jahren, wir waren gemeinsam in der Fernsehsendung von Sabine Christiansen.
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Er gilt als der Mann, der die Verbindung zwischen Hasso Plattner und Potsdam zum Leben erweckt hat: Brandenburgs Alt-Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD). Noch heute erinnert Stolpe den entscheidenden Moment genau: „Es war in den frühen 1990er-Jahren, wir waren gemeinsam in der Fernsehsendung von Sabine Christiansen. Danach trafen wir uns an der Bar – Hasso Plattner hatte keine Zigarillos, aber ich hatte welche.“ In dem Bar-Gespräch habe er Plattner, dem Mitbegründer des Softwarekonzerns SAP, von Potsdam vorgeschwärmt, schildert Stolpe – der Rest ist Geschichte.
Dass Plattner Ehrenbürger von Potsdam werden soll, findet Manfred Stolpe mehr als richtig: „Er ist von den lebenden Persönlichkeiten derjenige, der es am meisten verdient hat. Ich würde mich riesig freuen, wenn es so kommt – und alle Termine absagen, um Hasso Plattner die Hand zu drücken und mich zu bedanken“, sagte Stolpe am Sonntag den PNN.
Woher Plattners Zuneigung zu Potsdam kommt? Stolpe sagt, Hasso Plattner, der gebürtige Berliner, aufgewachsen im Grunewald, habe schon zur DDR-Zeit „aus dem eingemauerten Berlin-West mit Interesse und ein bisschen Sehnsucht nach Potsdam geschaut“. Als passionierter Segler habe Plattner auf dem Wasser versucht, so dicht an die Stadt heranzukommen wie möglich. „Die Grenzer haben ihn offenbar nicht schikaniert – und durch die Verhinderung ist die Zuneigung eher noch größer geworden.“ Nach dem Mauerfall sei Hasso Plattner dann schnell in Potsdam gewesen, habe neben der Schönheit der Stadt auch „die Schattenseiten und Defizite“ gesehen, sagte Stolpe. „Seine Bereitschaft, Potsdam schön zu machen“ sei das Wertvollste an Plattners Engagement für Potsdam, so der Alt-Ministerpräsident. Mit dieser großen Hilfsbereitschaft müsse „sehr behutsam umgegangen“ werden. In diesem Zusammenhang erwähnt Stolpe vor allem die Turbulenzen um einen möglichen Abriss des Hotels Mercure zugunsten einer modernen Kunsthalle von Plattner im Sommer vor vier Jahren. „Er hätte damals alles hinschmeißen können“, so Stolpe. Plattner habe den Eindruck gehabt, dass man ihm nicht ausreichend gesagt habe, „dass das Mercure ein heißes Eisen ist“. Die Proteste der Potsdamer waren erheblich. Doch letztlich sei Plattners „Zuneigung zu Potsdam so solide, tiefgehend und Jahrzehnte zurückreichend“, dass er sich nicht von seinem Engagement abbringen ließ. „Darüber muss man sich freuen und dankbar sein“, so Stolpe. „Hasso Plattner ist ein Schatz für diese Stadt.“ SCH
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