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Landeshauptstadt: Plattner trennt sich von engem Berater
Eran Davidson verlässt den Potsdamer Risikokapitalinvestor Hasso Plattner Ventures.
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Überraschende Personalie bei Hasso Plattner: Der Mitbegründer des Softwarekonzerns SAP hat sich von einem seiner engsten Vertrauten und Vermögensverwalter getrennt: Plattner hat den Chef seiner Potsdamer Wagniskaptialgesellschaft Hasso Plattner Ventures (HPV), Eran Davidson, entlassen. Nach PNN-Informationen geschah dies von einem Tag auf den anderen. Die Mitarbeiter in Babelsberg wurden davon am Mittwoch informiert, die Öffentlichkeit am Donnerstag – allerdings hieß es in dieser Mitteilung, die Trennung stehe bevor. Gründe wurden dafür nicht genannt.
Davidson war nicht nur Geschäftsführer bei HPV, sondern auch einer der Vermögensverwalter von Milliardär Plattner. Davidson hatte sich etwa auch um Plattners Immobilien in Südafrika gekümmert. Plattner hatte sich erst vor wenigen Monaten von einem engen Berater getrennt, der ihn bei seinen alten Plänen, das Hotel Mercure zu erwerben und an dessen Stelle seine Kunsthalle zu bauen, beraten hatte. Danach hatte er HPV-Chef Davidson eingesetzt. Wie es nun hieß, sei der alte Berater „wieder an Bord“.
Der aus Israel stammende Davidson hatte die Wagniskapitalgesellschaft Hasso Plattner Ventures seit 2005 geleitet. „Wir sind von regionalen Investments zu drei Fonds gewachsen, einer davon in Afrika“, schrieb Davidson am Mittwochabend in einer E-Mail an Freunde und Geschäftspartner. Er blicke auf eine erfolgreiche Aufbauarbeit in den vergangenen acht Jahre zurück.
Seine Zeit in Potsdam sei außergewöhnlich gewesen. Bei der Arbeit mit den jungen Start-Up-Firmen habe er miterleben können, wie in Berlin ein neuer Geist einzog und eine internationale Community entstand. Das Scheitern gehörte für Davidson zu seinem Job mit dazu: Als 2008 ein Start-Up in Insolvenz ging, sagte er, dass in dieser Branche mit Verlusterwartungen von bis zu 50 Prozent gearbeitet werde. Bei HPV habe man damals nur eins von zwölf Projekten beenden müssen.
Davidson betonte immer wieder, dass Leidenschaft für einen Unternehmer unerlässlich sei. Das gilt für ihn auch im Privaten. Erst kürzlich versuchte er 50 Kilometer über den Atlantik zu rudern, um auf die Gefahren des steigenden Meeresspiegels aufmerksam zu machen. Der Versuch scheiterte. Doch das spornte ihn nur an, es wieder zu versuchen. „Ich kann keine Aufgabe unerledigt lassen. Das liegt mir im Blut“, sagte Davidson den PNN. Kix
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