Klare Mehrheit für Ehrung des Unternehmers: Plattner wird neuer Ehrenbürger der Stadt Potsdam
Der Software-Milliardär und Mäzen Hasso Plattner wird neuer Ehrenbürger der Stadt Potsdam. Mit großer Mehrheit stimmte das Stadtparlament am Mittwoch für den Antrag von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD).
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Der Software-Milliardär und Mäzen Hasso Plattner wird neuer Ehrenbürger der Stadt Potsdam. Mit großer Mehrheit stimmte das Stadtparlament am Mittwoch für den Antrag von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Der 72-jährige Gründer des Softwareunternehmens SAP habe sich in herausragender Weise um die Stadt verdient gemacht, sagte Jakobs. „Er hat der Stadt in den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Städtebau und Kultur durch sein Engagement und sein Wirken wichtige Impulse verliehen.“
Jakobs erinnerte etwa an die 1998 erfolgte Gründung des Hasso-Plattner-Instituts für Softwaresystemtechnik, das Plattners Stiftung 20 Jahre lang mit Millionenbeträgen fördert. Genannt wurden auch das Innovation-Center des von Plattner einst mitbegründeten Softwareunternehmens SAP am Jungfernsee – aber auch der Gründungsfonds „Hasso Plattner Ventures“ mit Sitz in Potsdam, um innovative Unternehmen mit Risikokapital zu unterstützen. Ebenso verwies Jakobs auf die Spende in Höhe von 21,9 Millionen Euro für die historische Fassade und das Kupferdach des Landtagsschlosses – und auf das fast fertige Kunstmuseum Barberini am Alten Markt, das im Januar öffnen wird. Die Ehrenbürgerschaft wird laut dem Beschlusstext an Personen verliehen, die sich „in besonderem Maße um die Entwicklung und das Ansehen der Stadt Potsdam oder um das Wohl ihrer Bürger verdient gemacht haben“, wie es in dem Beschlussantrag heißt.
Widerstand kam einzig von der Alternativ-Fraktion Die Andere. Erst wollte die neue Andere-Fraktionschefin Julia Laabs den Antrag zunächst nicht entscheiden lassen – unter anderem mit der Begründung, es seien noch nicht alle Ersatzpflanzungen von gefällten Bäumen auf dem Plattner-Campus am Jungfernsee erfolgt. Jakobs gab zurück, das Bauvorhaben sei schlicht noch nicht abgeschlossen. So stimmte eine klare Mehrheit der Stadtverordneten gegen eine Verschiebung. Dann wollte Laabs Plattners Eignung debattieren. Doch kurz nach ihrem Redebeginn unterbrach Jakobs Laabs – die Diskussionen zur Ehrenbürgerschaft fänden nicht-öffentlich im Hauptausschuss statt, sagte Jakobs. Dies regelt tatsächlich auch die Satzung über die Verleihung des Ehrenbürgerrechts. So stimmte wiederum eine klare Mehrheit für ein Ende der Debatte. Für die Ehrenbürgerschaft selbst votierten SPD, CDU/ANW, Grüne, Bürgerbündnis, AfD und Teile der Linken, etwa Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg.
Die Ehrenbürgerwürde soll Hasso Plattner nun beim Neujahrsempfang der Stadt am 20. Januar kommenden Jahres verliehen werden. Zuletzt erhielt der inzwischen verstorbene Maler Siegward Sprotte 2003 diese Ehrung. Der einzige weitere noch lebende Ehrenbürger ist der Denkmalpfleger Friedrich Mielke.
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