Landeshauptstadt: Plattners Wunsch erfüllt
Straße auf dem Campus am Jungfernsee wird nach dem Computerpionier Konrad Zuse benannt
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Hasso Plattner bekommt endlich seinen Konrad-Zuse-Ring. Auf dem Campus am Jungfernsee wird eine neue Straße nach dem Erfinder des ersten Computers benannt – auf ausdrücklichen Wunsch von Software-Milliardär und Mäzen Hasso Plattner, der dort sein neues SAP-Forschungszentrum baut, das kurz vor der Fertigstellung steht. Der Kulturausschuss stimmte am Donnerstag einstimmig dem Antrag für einen Konrad-Zuse-Ring zu, obwohl üblicherweise bei Neubenennungen von Straßen auf einen Potsdam-Bezug zu achten sei. „Diesmal können wir wohl eine Ausnahme machen“, hieß es. Der Bezug zu dem Bauvorhaben und dem Umfeld sei ausreichend. Stadthistoriker Klaus Arlt verwies darauf, dass Zuse immerhin ein gebürtiger Berliner sei.
Über die Namensgebung wird bereits seit vier Jahren diskutiert. Eigentlich hatte sie bereits Anfang September unter Dach und Fach sein sollen. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte einen Dringlichkeitsantrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht und wollte die Namensgebung ohne Diskussion in den Ausschüssen durchsetzen. Das SAP-Innovationszentrum gehe Ende September in Betrieb, sagte er. Die erforderlichen Telekommunikationsleitungen könnten aber erst verlegt werden, wenn es vor Ort eine Adresse gebe. Bislang heißen die Pisten auf dem Plattner-Campus im schönsten Beamtendeutsch Planstraße 61-1, 61-2 und 61-3.
Der neue Namenspatron der Straße am Jungfernsee lebte von 1910 bis 1995. Im Jahre 1941 baute Konrad Ernst Otto Zuse, wie er mit vollständigem Namen hieß, den ersten vollautomatischen, programmgesteuerten und frei programmierbaren Rechner, der als erster Computer der Welt gilt. Ein funktionsfähiger Nachbau dieses Zuse3 (Z3) genannten Gerätes ist heute im Deutschen Museum in München ausgestellt. pee/spy
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