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ATLAS: Plexiglas-Denkmal

Albern, ja geradewegs absurd ist der Disput um das erstmals „eingehauste“ Denkmal für die unbekannten Deserteure am Platz der Einheit. Dabei machen beide Seiten – Saskia Hüneke als Bewahrerin künstlerischen Guts auf der einen und die Kampagne gegen Wehrpflicht als Verfechterin für sichtbare Denkmäler auf der anderen – keine gute Figur.

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Albern, ja geradewegs absurd ist der Disput um das erstmals „eingehauste“ Denkmal für die unbekannten Deserteure am Platz der Einheit. Dabei machen beide Seiten – Saskia Hüneke als Bewahrerin künstlerischen Guts auf der einen und die Kampagne gegen Wehrpflicht als Verfechterin für sichtbare Denkmäler auf der anderen – keine gute Figur. Natürlich haben Denk- male nur einen Sinn, wenn sie ihr Anliegen zeigen können, sichtbar sind. Allerdings ist niemandem geholfen, wenn marmorne Denkmäler wie der „Deserteur“ durch strenge Witterung und neuzeitliche Luft- und Klimabelastungen brüchig werden und verfallen. Welche schädlichen Auswirkungen die moderne Welt auf den Marmor der Hohenzollern-Putten hat, ist in Parks und an Gebäuden zu sehen. Das teure Aufarbeiten und Erstellen von Kopien kann durch das „Einhausen“ zumindest verzögert werden. Das sollte auch ein Anliegen der Kampagne gegen Wehrpflicht und der Opferverbände sein, die sich für ein stets sichtbares Deserteursdenkmal einsetzen. Statt sich mit Telefon-Kronzeugen zu überbieten, könnten Hüneke und die Kampagne gegen Wehrpflicht eine gemeinsame Spendenaktion starten: Für eine Plexiglas-Einhausung des „Deserteurs“.

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