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Martin Mehlitz, freischaffender Künstler. Er wohnt in Bornstedt.

© privat

PNN-Serie „Wählerwille“: Martin Mehlitz: „Eine einende Teflonschicht gegen Extremisten aller Couleur“

Was erwarten die Potsdamerinnen und Potsdamer von den neuen Stadtverordneten? Vor der Kommunalwahl fragen wir Menschen aus verschiedenen Stadtteilen.

Sabine Schicketanz
Eine Kolumne von Sabine Schicketanz

Stand:

Bis zur Kommunalwahl in Potsdam berichten Wählerinnen und Wähler aus verschiedenen Stadtteilen, ohne Parteimitgliedschaft oder Amt, was sie von der neuen Stadtverordnetenversammlung erwarten. Heute:

Martin Mehlitz, geboren 1965, freischaffender Künstler. Er lebt in Bornstedt.

Was muss die neue Stadtverordnetenversammlung als Erstes angehen?
Unabhängig davon, wer die neuen Stadtverordneten sein werden, wünsche ich mir von Beginn an in umweltpolitischen Entwicklungsprozessen mehr partnerschaftliche Allianzen über die Parteigrenzen hinweg. Maßstab hierfür sollten jeweils noch stärker als bisher die Empfehlungen der ExpertInnen sein. Dies würde sicherlich auch in anderen Themenfeldern ein Vorteil sein.

Aber auch an uns Wahlberechtigte habe ich Erwartungen. Bei einer lokal wie international anschwellenden Stimmung der Neuordnung, ist es bei dem entstandenen Gerangel um die besten Plätze zur Gestaltung unserer Zukunft (einige wollen uns gar in die Vergangenheit führen) sehr wohl angebracht, mit Bedacht und Dialogbereitschaft nach Lösungen zu suchen.

Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass wir auf unterschiedliche Weise individuelle Opfer zum Wohle der Gemeinschaft bringen müssen. Bei einem Innehalten und einer Orientierungsphase unserer Gesellschaft zurzeit, scheint mir ein ungezügeltes Wirtschaftswachstum eher verdächtig (siehe Börse vor acht).

Ich glaube die meisten von uns bedrückt diese Stimmung feindseliger Konkurrenz. Lasst uns anfangen damit aufzuhören.

© Tsp

Was ist das wichtigste Problem in Ihrem Kiez?
Ich lebe in Bornstedt. Mir, meiner Familie und meinen Nachbarn geht es sehr gut. Wir haben die Lennésche Feldflur vor der Haustür, den Volkspark, die Biosphäre und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. Insgesamt eine ruhige, behütete Wohngegend, in der unsere Kinder angstfrei auf der Straße spielen.

Diese Umstände betrachte ich als Verpflichtung, mich in Toleranz und wenn nötig auch in Intoleranz zu üben, auch oder erst recht, wenn die Welt am Rad dreht. Danke an alle politisch Aktiven, die dies in viel höherem Maße tun und dabei leider schon wieder Kopf und Kragen riskieren.

Was wünschen Sie sich für die Stadt?
Für Potsdam wünsche ich mir eine einende Teflonschicht gegen Extremisten aller Couleur. Ich wünsche, dass wir unsere Nahverkehrsziele alle unfallfrei mit dem Fahrrad erreichen, dass das Nedlitzer Holz genug Niederschlag abbekommt und meine Nachbarschaft nicht sauer ist, wenn unser Laub zu ihnen herüberweht.

Sie wollen auch Teil unserer Wählerwille-Serie werden? Senden Sie uns gern eine E-Mail an potsdam@pnn.de

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