Potsdam: Pöbel-Vorwurf nach Dinnerdemo
Eine der weiß geschminkten Protest-Teilnehmerinnen berichtet den PNN, dass sie von einem älteren Herrn mit rechtem Vokabular beschimpft worden sei. Empörung? Fehlanzeige.
Stand:
Potsdam - Nach der Dinnerdemo und dem stummen Gegenprotest auf dem Alten Markt am Sonntag hat „Stadtmitte für Alle“, die Initiative der FH-Abrissgegner, den Dinnerdemonstranten Beschimpfungen mit teils rechtem Vokabular vorgeworfen. Eine der weiß geschminkten Protest-Teilnehmerinnen, Heike Nagel, berichtete den PNN, dass sie von einem älteren Herrn beschimpft worden sei, als sie sich an einen der Tische gesetzt habe. Dabei soll die Äußerung „Sowas müsste vergast werden“ gefallen sein, ohne dass andere widersprochen hätten.
Das bestätigte auch Kathleen Müller, ebenfalls von den Gegnern. Man überlege nun, Anzeige zu erstatten, hieß es von „Stadtmitte für Alle“. Am Montagmorgen traf sich eine Handvoll Gegner mit Besen zum symbolischen „Ausfegen“ des Alten Marktes. „In Brandenburg gibt es die Tradition, nach Aufmärschen von Leuten, die wünschen, dass andere vergast werden, Plätze zu fegen“, erklärte Lutz Boede, einer der Beteiligten.
Bei „Mitteschön“ war der Vorfall nicht bekannt, wie Sprecher Ulrich Zimmermann auf Anfrage sagte. Die Äußerung sei zu bedauern, wenn sie denn so gefallen sei: „Das wäre sicherlich nicht unser Stil.“ Insgesamt sei die Stimmung am Sonntag auch während des Protestes sehr friedlich gewesen, betonte er. Er könne aber auch nicht ausschließen, dass sich bei einer Veranstaltung, die offen für alle gewesen ist, „auch Leute hinzusetzen, die so handeln“.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: