Sport: POKAL–NOTIZEN

Kanzlerin in Turbine-Blau

Da staunte Frau Bundeskanzlerin nicht schlecht: Als Angela Merkel am Sonnabend Potsdams Frauen während der Siegerehrung beglückwünschte, hörte sie ein Kompliment Ariane Hingsts: „Super, Sie sind ja Turbine-Fan. Wir haben ja das Gleiche an “, flachste die Spielführerin angesichts der blauen Jacke der Kanzlerin, die sich nun auch das UEFA-Cup-Finalrückspiel Turbines in Frankfurt ansehen will.

Youngster im Hochgefühl

„Ich kann es noch gar nicht fassen. Vor einem halben Jahr habe ich noch in der Regionalliga gespielt – und jetzt bin ich DFB-Pokalsiegerin“, strahlte Babett Peter. Die 17-Jährige war Potsdams Jüngste im DFB- Pokalfinale und bot trotzdem wieder eine starke Leistung in der Abwehr. Und das, obwohl sie erst am Vortag von zwei U19-EM- Qualifikationsspielen aus Slowenien extra fürs Endspiel eingeflogen worden war.

Frankfurt in Bescheidenheit

Statt 2:6 vor zwei Wochen diesmal „nur“ 0:2 – Frankfurts Verantwortliche sahen die Sonnabend-Niederlage ihres FFC gegen Turbine als Fortschritt an. „Das war heute ein positiver Schritt für uns“, sagte Kerstin Garefrekes vor der Presse. Und Manager Siegfried Dietrich erklärte: „Die wichtigsten Spiele gegen Potsdam kommen noch.“

Busfahrer im Sportstudio

Als Potsdams „Torbienen“ am späten Samstagabend zum Siegerinterview ins ZDF-Sportstudio einmarschierten, bei dem sie ebenfalls eine gute Figur machten, rätselte mancher Zuschauer: Wer ist wohl dieser bärtige Mann in hellem Anzug ganz rechts hinter Moderator Wolf-Dieter Poschmann? Des Rätsels Lösung: Es war René Miehe, Turbines Busfahrer, der die Mannschaft seit zwei Jahren quer durch die Republik fährt. „Turbine ist schließlich eine große Familie“, sagte Cheftrainer Bernd Schröder später schmunzelnd dazu.

Potsdam in Partylaune

Nach Pokaltriumph und ZDF-Sportstudio düsten die Turbine-Kickerinnen in die Potsdamer Disco „Nachtleben“, wo Ministerpräsident Matthias Platzeck ihnen persönlich zum Erfolg gratulierte. Gemeinsam mit Potsdams VfL-Handballern, die einige Stunden zuvor in die 2. Bundesliga aufgestiegen waren, wurde tüchtig gefeiert. Zu den letzten Spielerinnen, die früh um 4 Uhr gingen, gehörte Torschützin Isabel Kerschowski. M. M.