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Von Henri Kramer: Polizei: Geringes Unfallrisiko in Potsdam

Statistik: Mehr Zusammenstöße wegen „unangepasster Geschwindigkeit“ / 2009: Drei Verkehrstote

Stand:

Die Potsdamer Autofahrer fahren zu oft zu schnell – und immer öfter wird es dabei gefährlich. Laut der Unfallstatistik der Polizei hat sich 2009 die Zahl der Unfälle wegen „unangepasster Geschwindigkeit“ von 76 im Jahr 2008 auf 150 erhöht. Zugleich verharrt allerdings die Gesamtzahl der Unfälle konstant bei rund 5700. Im Jahr 2006 hatte es noch 5200 Unfälle gegeben. Diese Zahlen nannte Polizeioberrat Mathias Tänzer am Montagabend bei einer Veranstaltung des Potsdamer Verkehrswacht-Vereins. „Im Vergleich zu anderen Städten ist in Potsdam das Unfallrisiko für Verkehrsteilnehmer eher gering“, bilanzierte Tänzer.

So gibt es in der Statistik auch sinkende Werte. Die Zahl der Unfälle mit Personenschäden sank von 602 im Jahr 2008 auf 560 im vergangenen Jahr, die Zahl der Verletzten von 685 auf 659. Auch die Unfallursache Alkohol sei von 74 auf 55 Fälle zurückgegangen, laut Tänzer eine Folge „unseres Verfolgungsdrucks“. Die Zahl der Zusammenstöße wegen Fehlern bei den Vorfahrtsregeln sei von 367 auf 331 ebenfalls geschrumpft. „Gleichwohl sehen wir dieses Thema als Arbeitsschwerpunkt der nächsten Monate“, sagte Tänzer. Denn vermehrt sei auf Potsdams Hauptstraßen zu beobachten, dass Autofahrer unter Ampeln hindurchfahren würden, obwohl seit „ein, zwei Sekunden“ Rot gezeigt werde.

Dagegen gab es 2009 einen Verkehrstoten mehr als im Jahr zuvor, sagte Tänzer: Insgesamt drei Unfälle endeten tödlich. Diese Angaben präzisierte die Polizei gestern auf PNN-Anfrage. So wurde ein 21-Jähriger am 19. Januar vor einem Jahr getötet, nachdem er auf der Straße zwischen Seeburg und Groß Glienicke ein Überholmanöver versucht hatte. Dabei stieß der junge Mann in seinem Opel Astra gegen einen entgegenkommenden Peugeot-Transporter, auch ein weiteres Auto wurde dabei noch beschädigt. Neben dem Toten wurden zwei Personen schwer verletzt. Ein weiterer tödlicher Unfall ereignete sich laut Polizei am 20. Mai 2009, als ein Radfahrer von einer Straßenbahn überrollt wurde. Dabei soll der 54-jährige Radler auf der Heinrich- Mann-Allee gefahren und dabei in Höhe der Straße Zum Teufelssee „unvermittelt“ auf die Gleise gekommen sein. Der Fahrer einer Straßenbahn habe nicht mehr rechtzeitig stoppen können, so die Polizei weiter. Der Stand der von der Staatsanwaltschaft routinemäßig eingeleiteten Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung blieb gestern unklar. Auch beim dritten tödlichenUnfall am 5. August 2009 war ein Rad beteiligt. Laut Polizei sei ein 79-Jähriger gegen ein Haltestellenhäuschen in der Tornowstraße gefahren und Tage später an Kopfverletzungen gestorben.

Bei der Veranstaltung der Verkehrswacht sagte Tänzer, mit 17 Prozent seien Radfahrer bei fast jedem fünften Unfall mit Personenschäden beteiligt: „Radfahrer sind in erster Linie Opfer.“

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