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Das Fahrzeug: In diesem Alfa Romeo war laut Polizei ein Teil der Beute.

© Polizei

Brandenburger Räuber-Team: Polizei hat Serieneinbrecher in Potsdam gefasst

Zwei Männer aus Potsdam und Cottbus verhaftet: Teil der Beute in geborgtem Alfa Romeo gefunden

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Potsdam/ Cottbus/ Werder - Sein letzter Einbruch war der einträglichste, die erbeutete Markenkleidung im Wert von rund 50 000 Euro lagerte noch im vom Vater geborgten Alfa Romeo: Ein 24-jähriger Potsdamer wird von der Polizei für 19 Diebstähle in Potsdam und anderen Städten verantwortlich gemacht, die er mit einem 23 Jahre alten Komplizen begangen haben soll. Ebenso wird noch ermittelt, ob die Männer für 20 weitere Einbrüche in Potsdam verantwortlich sind, etwa in Frisörläden. Die Festnahme des Duos meldete die Polizei am Mittwoch.

Schon jetzt geht die Polizei davon aus, dass die Männer für Diebstahl- und Sachschäden in Höhe von mindestens 100 000 Euro verantwortlich sind. Vor allem auf Geschäfte, Garagen und Tiefgaragen sollen sie es abgesehen haben. Gegen das Duo wurde Haftbefehl wegen gewerbsmäßigen Diebstahls erlassen.

Die genauen Hintergründe, wie die Polizei auf die Spur der mutmaßlichen Serieneinbrecher gekommen ist, sind noch unklar. Hauptkommissar Holger Kutzschebauch wollte sich dazu gegenüber den PNN nicht äußern – „aus ermittlungstaktischen Gründen“, wie er sagte. Klar ist: Am Montag gegen Mittag schlugen die Ermittler zu und stellten den 23 Jahre alten Cottbuser in Potsdam. Laut Kutzschebauch war er mit dem Alfa Romeo vom Vater seines Komplizen zu einem Versteck in Potsdam unterwegs, wollte dorthin die Beute des letzten Einbruchs – teure Kleidungsstücke für Herren und Damen – bringen. Die Sachen stammten laut Polizei von einem am Wochenende begangenen Einbruch in eine Boutique in der Cottbusser Innenstadt. Am frühen Montagnachmittag wurde dann der 24-jährige Potsdamer am Bahnhof Griebnitzsee festgenommen.

Es folgten Hausdurchsuchungen bei den Tatverdächtigen. Dabei wurden laut Polizei diverse Beutestücke gefunden, die bei Einbrüchen in Potsdam, Cottbus, Werder und Ludwigsfelde gestohlen worden sein sollen. So sollen sie im November 2012 in der Mertz-von-Quirnheim- Straße in Potsdam-West hochwertige Kompletträder aus einer Garage gestohlen haben. Eine ähnliche Tat sollen sie laut den Ermittlern schon vier Monate zuvor in Ludwigsfelde begangen haben. Weiterhin werden den Männern Einbrüche in ein Frisörgeschäft in der Erich-Weinert-Straße in der Waldstadt, in ein Geschäftsbüro in der Babelsberger Fritz-Zubeil-Straße und in das Restaurant „Am Pfingstberg“ zur Last gelegt, die sich in den ersten beiden Monaten dieses Jahres ereignet haben. In dieser Zeit sollen sie auch in ein Solarium und eine Videothek am Werder-Einkaufspark eingestiegen sein. Unter anderem seien bei den Männern neben Registrierkassen und Bargeld auch Kosmetikprodukte, Computertechnik sowie Zigaretten und elektronische Geräte gefunden worden – und Teile eines Zigarettenautomaten. In Cottbus soll das Duo einen Lottoladen und ein weiteres Bekleidungsgeschäft geknackt haben. Laut Ermittler Kutzschebauch werde geprüft, ob die Männer auch für Einbrüche in Frisörläden in Potsdam verantwortlich sind.

Mehrere Kommissariate in Potsdam, Cottbus und Berlin seien an den Ermittlungen beteiligt, hieß es weiter. Die Polizei steht in Potsdam seit Monaten unter Druck, weil Meldungen über Einbrüche – neben der Innenstadt geht es vor allem um den Potsdamer Norden – nicht abreißen. Bereits vor einer Woche hatte es von der Polizei jedoch erste Andeutungen gegeben, dass es bei der Suche nach Einbrechern, die seit Monaten die Innenstadt unsicher machen, eine neue heiße Spur gibt. Die Zahl der Einbrüche in Läden und gewerblich genutzte Räume in der Innenstadt hatte sich von 2009 bis 20011 von 44 auf 91 mehr als verdoppelt. Neuere Zahlen von der Polizei liegen nicht vor.

Bereits im November hatte die Polizei einen weiteren mutmaßlichen Serieneinbrecher geschnappt, der seit Ende Januar in Untersuchungshaft sitzt. Wie Polizeisprecher Falko Ditscher auf Anfrage sagte, werden dem Beschuldigten inzwischen rund 35 Taten zur Last gelegt – am Tag des Haftbefehls seien es noch 27 gewesen. Es werde noch in weiteren Fällen ermittelt.

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