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Landeshauptstadt: Polizei: Keine Buttersäure festgestellt Marquardter Laden öffnet wieder

Marquardt - Die mutmaßlichen Buttersäureanschläge der letzten Monate auf den kleinen Einkaufsmarkt in Marquardt geben Rätsel auf und sorgen nach wie vor für Gesprächsstoff unter den Einwohnern des Potsdamer Ortsteils. Auf einer Bürgerversammlung am vergangenen Donnerstag in der Gaststätte „Zum alten Krug“ bekundeten viele der rund 50 erschienenen Marquardter ihre Solidarität mit Ladenbesitzer Thomas Justin.

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Marquardt - Die mutmaßlichen Buttersäureanschläge der letzten Monate auf den kleinen Einkaufsmarkt in Marquardt geben Rätsel auf und sorgen nach wie vor für Gesprächsstoff unter den Einwohnern des Potsdamer Ortsteils. Auf einer Bürgerversammlung am vergangenen Donnerstag in der Gaststätte „Zum alten Krug“ bekundeten viele der rund 50 erschienenen Marquardter ihre Solidarität mit Ladenbesitzer Thomas Justin. Doch was in den letzten Monaten wirklich geschah, ist unklar. Auch die möglichen Anschlagsmotive des unbekannten Täters bleiben im Dunkeln.

Nach Angaben von Justin hatte es vor circa acht Wochen einen ersten Anschlag mit Buttersäure auf sein Geschäft gegeben. Dabei sei die hölzerne Ladentür mit der Säure besprüht oder bestrichen worden. Der zweite Anschlag habe sich in der Nacht vom 11. zum 12. Oktober ereignet. Da sich die übelriechende Buttersäure nicht so einfach aus dem Holz habe entfernen lassen, sei er gezwungen gewesen, das Geschäft zu schließen.

Die Polizei widerspricht allerdings dieser Darstellung Justins. Nach beiden mutmaßlichen Anschlägen waren Polizeibeamte vor Ort. Jedes Mal hätten sie keinen Geruch von Buttersäure festgestellt. Die Befragung von Nachbarn während des ersten Polizeieinsatzes sei negativ verlaufen. Niemand habe „dergleichen gerochen“, teilte ein Polizeisprecher mit. Beim zweiten Mal sei den Beamten allerdings ein unangenehmer Geruch aufgefallen. Eine Ursache hierfür hätten sie aber nicht finden können. Doch in einem Punkt seien die Beamten sicher gewesen: Es war keine Buttersäure. Die Polizisten nahmen keine Anzeige auf.

Ladenbesitzer Justin fühlt sich angesichts dieser Darstellung von der Polizei im Stich gelassen. Er hält es zwar für möglich, dass es sich bei der verwendeten Chemikalie nicht um reine Buttersäure gehandelt habe, ansonsten aber stimme die Version der Polizei einfach nicht. „Fakt ist eines: Es hat gestunken.“ Und weiter: „Alle haben’s gerochen – das ganze Dorf.“ Ortsvorsteherin Ramona Kleber (Kommunale Wählergemeinschaft) sowie ihr Amtsvorgänger Wolfgang Grittner bestätigten gegenüber den PNN, dass es im Laden von Justin nach Buttersäure gerochen habe.

Mit Applaus bedacht wurde Justin auf der Veranstaltung am Donnerstag für seine Ankündigung, den Einkaufsmarkt am heutigen Samstag wieder zu öffnen. „Wir werden am Samstag morgens um 7 Uhr Brötchen verkaufen“, kündigte der Geschäftsmann an. Zuvor wollte er mit anderen Marquardtern die Tür noch einmal überarbeiten. Holger Catenhusen

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