Landeshauptstadt: Polizei wegen Fußballspiel im Großeinsatz Rechtsextreme Gewalttäter erwartet
Babelsberg - Die einen kommen als alte Freunde. Die anderen wollen Krawall.
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Babelsberg - Die einen kommen als alte Freunde. Die anderen wollen Krawall. Das heutige Regionalligaspiel zwischen dem SV Babelsberg 03 und dem BFC Dynamo (13.30 Uhr) in Potsdam versetzt Polizei und Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft. 1200 Gäste-Tickets sind im Vorfeld verkauft worden. Die Polizei rechnet auch mit zahlreichen gewaltbereiten BFC-Fans.
Während es an der Seitenlinie ein Wiedersehen zwischen SVB-Trainer Cem Efe, Babelsbergs Sportlichem Leiter Almedin Civa und BFC-Co-Trainer Martino Gatti gibt, die 2001 gemeinsam mit Nulldrei den Aufstieg in die zweite Bundesliga schafften und seit Langem eine Freundschaft verbindet, wird es auf den Rängen weniger freundschaftlich zugehen. Die Polizei erwartet unter den über 1000 Gäste-Anhängern auch Fans der Kategorien B und C, die in der rechtsextremen Szene als Mitläufer und aggressive Gewalttäter gelten. In den sozialen Netzwerken wird bereits Stimmung gemacht. So wird auf einer Facebook-Seite der Legion Germania – einer rechtsextremen Hooligan-Verbindung von Anhängern von Lok Leipzig, Lazio Rom und des BFC Dynamo – anlässlich des morgigen Spiels ein Video aus der vergangenen Saison gezeigt, in dem rechte Fans des 1. FC Lok Leipzig den Platz im Karl-Liebknecht-Stadion stürmten und SVB-Fans attackierten. Unter dem Facebook-Eintrag sind Kommentare zu finden wie: „Haut drauf, Kameraden! Haut drauf, haut drauf, haut drauf.“ Bereits nach dem Hinspiel zwischen dem BFC und Nulldrei in Berlin kam es zu Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern. Die Legion Germania feierte zudem nach der Partie ihr fünfjähriges Bestehen und organisierte konspirativ ein Konzert mit der rechtsextremen Hooligan-Band Kategorie C (PNN berichteten).
Die Polizei stuft die heutige Begegnung als Gefährdungsspiel ein. „Wir werden lageangepasst mit ausreichend Kräften vor Ort sein“, sagt Polizeisprecher Christoph Koppe. Zwischen den Sicherheitskräften in Brandenburg und Berlin ist laut Koppe eine enge Kooperation vereinbart, zudem begleitet die Bundespolizei die BFC-Fans, die per Zug anreisen. Gästefans dürfen keine Taschen mit ins Stadion nehmen und können diese in einer neu installierten Gepäckabgabe abgeben.
Koppe weist darauf hin, dass es im Stadtteil Babelsberg zahlreiche Straßensperrungen geben wird, unter anderem wird es vor und nach dem Spiel in der Karl-Liebknecht-Straße Beeinträchtigungen geben. pek/res
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