Landeshauptstadt: Polizeiwache Babelsberg schließt später Polizei klärt immer weniger Straftaten auf
Babelsberg - Die angekündigte Schließung der Polizeiwache Babelsberg am 30. Juni verschiebt sich um eineinhalb Jahre.
Stand:
Babelsberg - Die angekündigte Schließung der Polizeiwache Babelsberg am 30. Juni verschiebt sich um eineinhalb Jahre. Das hat das brandenburgische Innenministerium dem Potsdamer CDU- Landtagsabgeordneten Steeven Bretz jetzt auf eine parlamentarische Anfrage geantwortet. Der Grund für die Verzögerung: Das Land kann nicht vorfristig aus dem regulär bis Ende 2013 laufenden Mietvertrag für das Wachengebäude in der Anhalter Straße aussteigen. Das Haus gehöre laut dem Innenministerium der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) – und diese bestehe „trotz intensiver Verhandlungen“ auf der mit dem Land vereinbarten Laufzeit für den Mietvertrag.
Die im Zuge der Polizeireform geplante Schließung der Wache – die derzeit noch für die Stadtteile Am Schlaatz, Waldstadt, Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld zuständig ist – ist umstritten. Vor allem die CDU fürchtet eine Verschlechterung der Sicherheitslage. Bretz sagte am Dienstag den PNN, die Wachenschließung sei ein „schwerer Fehler“, da Potsdam zu groß sei, noch dazu wachse und deswegen zwei Wachen benötige. Stadt und Land hatten angekündigt, als Ausgleich für die Wache eine Anlaufstelle für Bürger im Babelsberger Rathaus einzurichten.
Zugleich veröffentlichte das Innenministerium detaillierte Statistiken zu Struktur und Arbeit der Polizei in Potsdam insgesamt. Demnach ist die Aufklärungsquote von Straftaten im gesamten Bereich der Polizeiinspektion Potsdam – zu ihm gehören auch Teltow und Werder – von 59 Prozent vor sieben Jahren auf 46,7 Prozent im Jahr 2011 gefallen. Die Aufklärungsrate bei Diebstählen sank in der gleichen Zeit von 42,3 auf 26,3 Prozent – bei gleichzeitig leicht sinkenden Fallzahlen. Trotz dieser Zahlen soll sich der gesamte Personalbestand in der Potsdamer Polizeiinspektion von 376 auf 296 Bedienstete verringern, heißt es nun vom Innenministerium. Dabei besteht schon jetzt ein durchschnittlicher Krankenstand von 36 Polizisten. CDU-Politiker Bretz sagte, einige der vom Innenministerium veröffentlichten Zahlen hätten ihn „erschreckt“. Henri Kramer
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: