Landeshauptstadt: Polnische Weihnacht auf Sternenmarkt 7500 Besucher auf dem Markt im Kutschstallhof
Innenstadt - Die Vorweihnachtszeit ist für den polnischen Historiker Pawel Rutkowski eine Zeit der Begegnung zwischen den Kulturen. Seit sechs Jahren lebt er in Potsdam und engagiert sich für den deutsch-polnischen Austausch.
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Innenstadt - Die Vorweihnachtszeit ist für den polnischen Historiker Pawel Rutkowski eine Zeit der Begegnung zwischen den Kulturen. Seit sechs Jahren lebt er in Potsdam und engagiert sich für den deutsch-polnischen Austausch. Gemeinsam mit dem Haus der Brandenburgisch Preußischen Geschichte und dem Kulturzentrum Zamek in Poznan organisierte er den zweiten „Sternenmarkt“ auf dem Kutschstallhof am Neuen Markt am Wochenende. Der Weihnachtsmarkt sollte den Potsdamern auch zeigen, wie die polnischen Nachbarn Weihnachten feiern.
„Wir halten uns an strenge Bräuche“, erzählt Rutkowski, der in Tuchola geboren wurde. Den Weihnachtsbaum müssen die Männer schmücken, die Frauen haben für das leibliche Wohl zu sorgen. Wie in anderen Ländern auch, gibt es ein großes Festessen, in Polen mit zwölf verschiedenen Gerichten. Ein Tischgedeck bleibt immer frei für einen unerwarteten Gast. „Am Heiligen Abend darf in Polen niemand alleine sein“, so Rutkowski. Am Abend wartet er mit seiner Familie am Fenster auf den ersten am Himmel erleuchtenden Stern – ein Symbol für die Geburt Jesu. Eine Besonderheit ist das Brechen der Weihnachtsoblaten. Das sind große eckige Backoblaten, die sich die Familie als Zeichen der Versöhnung und der Liebe miteinander teilen. Erst dann beginnt das Schlemmen an der Festtafel. Rutkowskis Lieblingsgericht ist Pierogi, eine Teigtasche gefüllt mit Waldpilzen. Nun folgt die Bescherung mit dem Weihnachtsmann. Um Mitternacht geht die Familie zur Messe in die Kirche.
Die kulinarischen Gerüche, die Holzschnitzereien und die Töpferarbeiten zogen über 7500 Besucher an. Für lange Warteschlangen sorgte eine süße Kleinigkeit: die polnischen Karamellbonbons Krowki. Erstmals hatten die Veranstalter auch eine Begegnungsbörse eingerichtet, in denen sich die Gäste über die Kultur in den polnischen Regionen informieren konnten. Angela Gencarelli
Angela Gencarelli
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