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ATLAS: Portal-Aktien

Sabine Schicketanz über die neue Aktion der Schloss-Freunde

Stand:

Gestern ist das Potsdamer Stadtschloss an die Börse gegangen – doch dabei handelt es sich wohlgemerkt nur um einen Liebhaber-Markt. Denn natürlich haben die „Schlossaktien“ nichts zu tun mit dem wirklichen Börsenparkett. Aber die Aktien-Idee ist gut, ihr Zweck auch: Das Geld, das mit den Aktien eingenommen wird, soll zunächst in den Wiederaufbau der Fortunaportal-Flügel fließen. Dafür werden allein 250 000 Euro gebraucht. Allerdings hat die Aktion des Vereins Potsdamer Stadtschloss – unterstützt von der Bürgerinitiative „Mitteschön“ – auch einen Haken: Den Aktienkäufern wird suggeriert, dass es tatsächlich darum geht, ein Stück vom Schloss zu besitzen. Das aber ist schlecht möglich, denn das Schloss wird ja nicht wieder aufgebaut – und dies besagt nicht nur die offizielle Politiker-Sprachregelung: Sechs Bau- und Investorenkonsortien arbeiten derzeit an den Entwürfen für den Landtagsneubau, und die werden sich wohl gravierend vom gesprengten Knobelsdorff-Schloss unterscheiden. Denn der Wiederaufbau des Schlosses ist nicht die Aufgabe der Konsortien. Das heißt, die gestern vorgestellten Aktien sind weniger Schloss-, sondern eher Fortunaportal-Aktien. Aber auch für sie gibt es sicherlich einen großen Liebhaber-Markt.

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