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Landeshauptstadt: Potenziale der Senioren besser nutzen

Initiativen wollen Potsdamer Rentner stärker in Ehrenamt und Selbstständigkeit einbinden

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Ein stärkeres Zuwenden und Nutzen von Potenzialen der Älteren forderten am Dienstagabend sowohl Vertreter einer Podiumsdiskussion über Senioren im Ehrenamt als auch CDU-Vertreter, die sich über das Konzept „Mini-Selbstständigkeit“ im Alter informierten.

Dieses neue Konzept, vorgestellt von Gisela Gehrmann von der Beratungsstelle „Schickes Altern“, will Senioren unterstützen, die im Rentenalter niedrigpreisige Dienstleistungen anbieten wollen. „Es geht auch darum, Altersarmut zu verhindern, in dem Rentner selbstständig Geld dazuverdienen können“, so Gehrmann. Dabei wolle sie vor allem Nischen besetzen, die professionellen Anbietern zu klein oder zu unrentabel sind. Bereiche wie ein Kunst- und Kultur-Begleitservice für alleinstehende alte Menschen, Hol- und Bringedienste für Familien und Einrichtungen oder ein Schaufenster- und Blumen-Pflegeservice für Geschäfte schweben Gehrmann vor. Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU), der sich über das Konzept informierte, sagte zu, das Projekt unterstützen zu wollen, bezweifelte aber, dass es dafür finanzielle Förderungen gebe. Gehrmann will nun in der Stadt nach Unterstützern suchen, Partner des Projekts ist bereits die AG Innenstadt.

Ein Zuammenführen von Angebot und Nachfrage war grundlegende Forderung bei der Ehrenamts-Diskussion. Eine Möglichkeit sei die Freiwilligen-Agentur beim Sekiz, die Angebote und Ehrenamtler sammelt. Vorgeschlagen wurde ferner eine „Senioren-Börse“, bei der sich sowohl Firmen präsentieren, die nach kostenlosen Helfern suchen, als auch Senioren, die ihre gemeinnützige Hilfe anbieten wollen. Unterschiedliche Ansichten gab es über den Willen von Rentnern, sich ehrenamtlich zu betätigen: Der stellvertretende Vorsitzende des Potsdamer Seniorenbeirats, Reinhard Stark, sagte, die große Masse der Rentner wolle das Pensionärsdasein nicht mit ehrenamtlicher Arbeit auffüllen. Hingegen berichtete Christina Nase, Geschäftsführerin der Awo Seniorenzentren in Brandenburg, von einem enormen Interesse bei Senioren im Ehrenamt. In ihren Einrichtungen würden brandenburgweit knapp 70 ehrenamtliche Senioren aushelfen und unterstützen, allein 19 im Awo-Heim „Käthe Kollwitz“. KG

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