Sport: Potsdam – Athen – Neuseeland – Potsdam
Anja Dittmer will heute an der Havel erneut Deutsche Triathlon-Meisterin auf der Olympiadistanz werden
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Anja Dittmer will heute an der Havel erneut Deutsche Triathlon-Meisterin auf der Olympiadistanz werden Als Andreas Dittmer 2000 in Sydney Olympiasieger im Canadier wurde, schwamm seine Schwester Anja Dittmer mit der Deutschlandfahne im Zielbereich zu seinem Boot. Wenn die Neubrandenburgerin heute in Potsdam durch das Havelwasser der Alten Fahrt schwimmt, wird ihr Bruder am Ufer bleiben. Von dort aus aber wird „Stifti“ zusammen mit seiner Freundin Rabea und Vater Klaus die heuer 29-jährige Olympia-Elfte und WM-Zwölfte von 2004 ordentlich anfeuern. Schließlich will Anja ihren im vergangenen Jahr an gleicher Stätte erkämpften Titel auf der olympischen Strecke (1,5 km Schwimmen, 40 km Rad fahren, 10 km Laufen) heute ab 13 Uhr erfolgreich verteidigen und zum insgesamt sechsten Mal Deutsche Triathlon-Meisterin werden. „Im vergangenen Jahr war ich hier in Potsdam topfit, denn zwei Monate später waren ja die Olympischen Spiele. In diesem Jahr läuft es noch ein bisschen schwerer, bin ich noch nicht so gut drauf. Den Titel will ich aber natürlich trotzdem gern verteidigen“, erzählte Anja Dittmer gestern am Schauplatz der heutigen Internationalen Titelkämpfe. Nach einer langen, kräftezehrenden Saison war sie vier Monate in Neuseeland bei ihrem Freund Kris Gemmell. Der ist ebenfalls Triathlet und bereitet sich derzeit in Kanada auf Rennen in den USA vor. „Ich habe dort unten ein bisschen mit den Kiwis mittrainiert“, erzählte Dittmer, die erst Anfang Mai nach Deutschland zurückkehrte. „Das war interessant, aber ich mache doch lieber das, was ich in den letzten Jahren hier trainiert habe.“ Nach Potsdam wird sie sich in der Höhe von Font- Romeu (Südfrankreich) weiter vorbereiten, ihre Saisonplanung ist ganz auf den Weltcup Anfang August in Hamburg und auf die Weltmeisterschaften im September im japanischen Gamagori gerichtet. Das Ticket dorthin hat sie schon so gut wie in der Tasche, ebenso wie die Vorjahreszweite Joelle Franzmann (Tri Sport Saar Hochwald), die mit Platz neun beim Weltcup-Auftakt vor drei Wochen in Madrid als Empfehlung nach Potsdam kam und sich gestern kämpferisch gab: „Zu den Deutschen Meisterschaften fährt man, um den Titel zu gewinnen.“ Inwieweit Lokalmatadorin Kathrin Müller vom Zeppelin-Team des OSC Potsdam bei der Elite – in der sie 2004 Elfte wurde – schon ganz vorn anklopfen kann bleibt abzuwarten. Die BWL-Studentin gehört noch zum U23-Kader und hat die Chance, in dieser Wertung nach Rang drei im Vorjahr ganz oben zu landen, denn Vorjahresmeisterin Ricarda Lisk vom VfL Waiblingen ist der Altersklasse entwachsen, und die Vorjahreszweite Janine Härtel (Witten) tritt heute nicht an. „Es sieht also nicht schlecht aus, zumal ich derzeit gut drauf bin. Ich hoffe, ich komme nun auch gut durch“, meinte die von Ron Schmidt trainierte 21-Jährige, die im Titelkampf für Potsdam und im zugleich stattfindenden Bundesliga-Lauf als Gaststarterin für Witten unterwegs sein wird. Auch Maik Petzold vom Bautzener LV Rot-Weiß, 2004 Dritter von Potsdam, rechnet sich Chancen aus, bei der Vergabe der insgesamt 12 000 Euro Preisgeld ein wichtiges Wörtchen mitreden zu können. „Ich fühle mich zurzeit sehr gut und trainiere auf hohem Niveau“, meinte er gestern. Ebenso wie der Vorjahreszweite Andreas Raelert (Halle), Jan Frodeno (TuS Griesheim) und Sebastian Dehmer vom TuS Griesheim ist er schon für die WM qualifiziert. Auf das fünfte – noch vakante – WM-Ticket hofft auch Daniel Unger vom TV Mengen, der heute als Titelverteidiger antritt. Bei seinem ersten Triathlon nach durch Pfeiffersches Drüsenfieber erzwungener fast einjähriger Zwangspause gilt er nicht als Favorit.
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