Von Michael Erbach: Potsdam bekommt die Glasfaser
Telekom will bis zu 20 000 Kunden an das schnelle Internet anschließen
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Teile der Innenstadt und von Potsdam-West, das Wohngebiet Schlaatz sowie Waldstadt I und Waldstadt II sollen in den kommenden Monaten an das hochmoderne Glasfasernetz der Telekom angeschlossen werden. Wie Georg von Wagner, Pressesprecher der Telekom, den PNN gestern sagte, gehöre Potsdam zu den deutschlandweit zehn Kommunen, die für die Startphase des Telekom-Glasfasernetzes ausgewählt wurden.
15 000 bis 20 000 Kunden will die Telekom in den kommenden Monaten in Potsdam gewinnen. Das Angebot der Telekom: Wer sich bis zum 15. Juli vertraglich bindet, bekommt den Anschluss kostenlos ins Haus gelegt bzw. bis in die Wohnung. Dazu müssten zunächst die Hauseigentümer sogenannte Eigentümererklärungen dafür abgeben, dass die Telekom den Hausanschluss legen kann. In der zweiten Stufe seien die Wohnungsinhaber bzw. Mieter gefragt.
„Dem Glasfasernetz gehört die Zukunft“, sagte von Wagner. Glasfaserkabel seien bei der Durchlässigkeit von Datenmengen vielfach schneller als herkömmliches DSL oder VDSL, würden ohne größere Datenverluste auskommen, seien nur in beschränktem Maß Umwelteinflüssen ausgesetzt und könnten in die bereits bestehenden Netzwerkanlagen eingebaut werden. Die Anforderungen an die Netzkapazität werde in der Zukunft immer weiter steigen, sagte der Sprecher. So werde moderne Datenverarbeitung in der Zukunft nicht mehr am Rechner im Haus, sondern über die Nutzung von Rechenzentren stattfinden. Das könnten Kupferkabel nicht mehr leisten. Wer schnelles Internet nutzen wolle, müsse auf Glasfaser umsteigen.
Wie von Wagner weiter sagte, würden die Glasfaserkabel in jedem Fall in den ausgewählten Wohngebieten verlegt. „Daran führt nichts vorbei.“ Die Telekom rechnet in Potsdam mit Investitionskosten in mehrstelliger Millionenhöhe. Der Sprecher betonte, dass sein Unternehmen fest davon ausgehe, dass viele Kunden auf Glasfaser umsteigen werden – „wenn nicht jetzt, dann später“. Allerdings müsse die Verlegung des Anschlusses nach dem 15. Juli bezahlt werden.
Derzeit würden Gespräche mit den Eigentümern geführt, sagte Telekom-Sprecher Jürgen Will – darunter auch Pro Potsdam. Ab Mitte April sollen dann auch die Endverbraucher angesprochen werden. Noch stünden die Preise für die Nutzung der Glasfaser-„Datenautobahn“ nicht fest, „sie werden aber marktüblich sein“, so Will. Weitere Einzelheiten sollen am nächsten Dienstag bei einem Pressetermin mit Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) verkündet werden.
Von Wagner verwies auf Hennigsdorf im Landkreis Oberhavel, wo bis zum Mai mehrere tausend Kunden ans Glasfasernetz angeschlossen würden. Zwei Wohnungsgenossenschaften hätten das kostenlose Angebot der Telekom angenommen. „Die haben sich die Finger geleckt“, sagte von Wagner mit Verweis auf „Kostenersparnis und eine erhebliche Wertsteigerung der Gebäude“.
Neben der Telekom hat auch das Unternehmen RFT angekündigt, in Potsdam ein eigenes Glasfasernetz zu errichten. Die superschnellen Kabel sollen unter anderem in Babelsberg, Drewitz und Am Stern verlegt werden.
Michael Erbach
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