Pro Contra: Potsdam braucht die dritte Havelbrücke
Der Verkehr wächst: Doch diese Realität haben viele Politiker nicht begriffen Die Havelspange bringt kaum Entlastung und zieht neuen Verkehr an
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Potsdam braucht eine dritte Havelbrücke. Denn die Stadt wächst, platzt aus allen Nähten. Auch nach Potsdam-Mittelmark ziehen immer mehr Menschen – und mit jeder Familie kommt mindestens ein Auto dazu. Dass die Straßen immer voller werden, ist täglich vor allem in der Zeppelin- und in der Breiten Straße zu erleben. Das belegen schon die Zahlen: So gab es Ende 2009 in Potsdam etwa 83 000 Fahrzeuge – drei Jahre später sind es nun 4500 Autos mehr. Dass dieser Trend sich abschwächt, werden selbst grünbewegte Autofrei-Fantasten nicht annehmen: Den Menschen lässt sich eben nicht vorschreiben, dass sie sich im Interesse der Allgemeinheit besser kein Auto kaufen. Gerade für Familien und Senioren sind Fahrzeuge unerlässlich. Und die Fahrrad-Alternative ist im Herbst und im Winter nur ausgesprochen unerschrockenen Menschen zumutbar. Der Verkehr also wächst: Doch unbeirrt von dieser Realität verweisen viele Kommunalpolitiker auf einen vor sieben Jahren gescheiterten Versuch einer dritten Havelbrücke. Doch das Desaster um die gegen giftige Abgase kaum wirksamen Pförtnerampeln, die nun im Umland Staus produzieren, zeigt deutlich: Für den Potsdamer Verkehr braucht es größere Lösungen. Und da Tempo 30 in der ganzen Stadt nicht durchsetzbar ist, bleibt nur eine dritte Brücke, um die Innenstadt von Verkehr zu entlasten. Diese Debatte muss neu geführt werden. H. Kramer
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