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Seit Monaten plagen den Verkehrsbetrieb Personalsorgen.

© Ottmar Winter

ViP verkaufte 125.000 Neun-Euro-Tickets: Potsdam gegen Berliner Alleingang

Durch die günstigen Fahrscheine stiegen die Fahrgastzahlen auf Vor-Corona-Niveau. Nach dem Ende der Aktion warnt der Verkehrsbetrieb vor „spektakulären Preismaßnahmen“.

Potsdam - Der Potsdamer Verkehrsbetrieb (ViP) hat sich am letzten Tag der dreimonatigen Phase des Neun-Euro-Tickets zufrieden mit der Resonanz auf den günstigen Monatsfahrschein gezeigt. Rund 125.000 Tickets dieser Art habe der ViP insgesamt verkauft, sagte Pressesprecher Stefan Klotz am gestrigen Mittwoch auf PNN-Nachfrage. 

Mit einem Monatsticket für neun Euro konnten alle Nahverkehrsangebote in Deutschland vier Wochen lang genutzt werden, das Ticket wurde im Juni, Juli und August angeboten. Durch die besonders günstigen Fahrscheine stiegen die ViP-Fahrgastzahlen laut Klotz auf „Vor-Corona-Niveau“. Vor der Pandemie hatte der ViP monatlich bis zu 4,1 Millionen Personenfahrten verbucht.

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ViP: Personelle und wirtschaftliche Ressourcen schaffen

Gewarnt wird beim Verkehrsbetrieb indes vor dem alleinigen Fokus auf „spektakuläre Preismaßnahmen“. Damit fehlte das Geld für attraktive Nahverkehrsangebote, sagte Klotz; stattdessen drohten Einschränkungen. Zudem würden „alle Verkehrsunternehmen extrem energieintensive Dienstleistungen erbringen und demzufolge mit enormen Energiekostensteigerungen zu kämpfen haben“, so Klotz. „Bevor über weitere rabattierte Tickets gesprochen wird, sollten zuerst personelle und wirtschaftliche Ressourcen geschaffen werden.“ Schon jetzt hat der ViP mit Personalengpässen zu kämpfen, fielen im Juli 1118 Verbindungen mit der Tram sowie 4217 Fahrten mit dem Bus aus.

Vom angekündigten Alleingang bei der Fortsetzung des Neun-Euro-Tickets im benachbarten Berlin ist der ViP nicht begeistert. Man arbeite im Verkehrsverbund bislang erfolgreich zusammen, hieß es. Dabei achte man auf „annähernd einheitliche Bedingungen“, sagte Klotz: „Alleingänge sind da wenig zielführend.“ 

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