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Landeshauptstadt: Potsdam hat kein Geld für mehr Hundeklos
Rund 1500 Euro kostet eine Entsorgungsstation für Hundekot. Zuviel, findet die Stadtverwaltung - trotz eines entsprechenden Konzeptes der Potsdamer Stadtverordneten.
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Potsdam - Immer wieder beschweren sich Potsdamer über Hundekot auf Gehwegen, die Stadtverordneten haben bereits ein Konzept für mehr Hundetoiletten beschlossen. Doch daraus wird nichts. Eine flächendeckende Aufstellung von Hundetoiletten wird es in Potsdam nicht geben – aus finanziellen Gründen, wie der Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen jetzt den Stadtverordneten in einem Bericht mitteilte.
Hundetoiletten kosten 1500 Euro pro Stück
Die sogenannten Dog Stations – samt geruchsfreiem Entsorgungsbehälter und Recycling-Tüten – würden rund 1500 Euro pro Stück und 800 Euro pro Jahr im Unterhalt kosten. Alternativ wolle man im kommenden Jahr Tütenspender für 250 Euro pro Stück installieren. Weitere Details, etwa zur genauen Anzahl der Tütenspender, nennt der Rathausfachbereich nicht.
In dem Bericht geht es auch um die mehr als 2600 öffentlichen und privaten Papierkörbe in der Stadt, deren Nutzen gerade überprüft wird. Manche der Standorte, etwa am Schlaatz, würden nicht im erforderlichen Maße betreut – und bei Problemen könnten Bürger vielfach nicht erkennen, bei wem sie sich beschweren könnten. Und wörtlich weiter: „Durch das Handeln der verschiedenen Akteure hat sich das Thema Papierkörbe verselbstständigt und leider in den zurückliegenden Jahren nicht zur vollsten Zufriedenheit weiterentwickelt.“
Hausmüll wird oft illegal entsorgt
Problematisch sind laut Stadt auch ältere, nicht krähensichere Körbe. Auch zusätzliche Abfallbehälter hätten das Problem mit wild abgelegtem Müll nicht verbessert. Vielmehr wurde „die illegale Entsorgung von Hausmüll forciert“, so der Fachbereich. Außerem würde etwa durch Coffee-to-go-Becher die Abfallmenge weiter steigen, merkt der Fachbereich an.
Als Gegenmaßnahmen will die Stadtverwaltung im nächsten Jahr die Besitzer privater Papierkörbe anschreiben, deren Entleerung durch die Stadtentsorgung Potsdam optimieren sowie zumindest nach und nach alte und defekte Behälter nach einem einheitlichen Prinzip austauschen. Speziell für die Sommermonate wird angekündigt, Mülleimer in der Nähe von Grünflächen häufiger zu leeren. „Sich dadurch ergebende finanzielle Mehrbedarfe sind zu ermitteln“, heißt es im Bericht. Für mehr Papierkörbe und Hunde-Toiletten hatten sich speziell die Linken eingesetzt.
Kontrollen vor allem am Bassinplatz, an der Brandenburger Straße und auf der Grünanlage Plantage
Unterdessen ist am Mittwoch das Ordnungsamt wie angekündigt im Rahmen eines Aktionstages gegen Hundehalter vorgegangen, die ihre Pflichten nicht einhielten. Vor allem am Bassinplatz, an der Brandenburger Straße und auf der Grünanlage Plantage wurden seit dem Morgen Hundehalter beim Gassigehen überprüft. Dabei ging es nach Angaben der Fachbereichsleiterin Marina Kluge vor allem um die steuerlichen und ordnungsbehördlichen Anmeldungen der Tiere.
Die Hundefreunde müssen in der Landeshauptstadt die Steuermarke, eine Leine, Tüten für die Hinterlassenschaften der Vierbeiner und gebenenfalls rote oder grüne Plaketten bei gefährlichen Hunderassen nachweisen. Eine Bilanz des Schwerpunkteinsatzes gab es bis Redaktionsschluss noch nicht.
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