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PNN-Newsletter heute von Jana Haase.

© Grafik TSP

Potsdam Heute, 9. August 2024: Welche Erfahrungen machen Sie mit dem Bürgerservice?

Die interessantesten Themen und News. Alles, worüber Potsdam spricht, in der Ferienausgabe des PNN-Newsletters „Potsdam Heute“.

Stand:

Guten Morgen,

stellen Sie sich vor, der Potsdamer Bürgerservice hätte eine Terminvergabe, die funktioniert. So wie es vor neun Jahren, als das Terminsystem eingeführt wurde, mal gedacht war. „Niemand muss mehr lange Wartezeiten einplanen“, erklärte seinerzeit der Stadtsprecher. Einfach Termin am selben Tag vereinbaren und wahrnehmen. O-Ton Stadtsprecher: „Man kann sich nun einen Termin passgenau auf den eigenen Zeitplan geben lassen.“ Und wenn jemand nachmittags komme und alle Plätze bereits belegt seien, könne „schon für den nächsten Tag ein Termin auf den Kundenwunsch abgestimmt werden“.

Es klang schon damals zu schön, um wahr zu sein. Keine zwei Wochen später berichteten die PNN, dass man in der Praxis Wartezeiten von bis zu einer Woche in Kauf nehmen musste. Auch mit den angepriesenen passgenauen Terminen war es nicht weit her: Freie Termine gab es oft nur dann, wenn es eben gerade nicht passte – nachmittags 14 Uhr zum Beispiel.

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Ich kenne Menschen, die wären heute über einen Termin nächste Woche 14 Uhr sehr glücklich. Die Wartezeit beim Potsdamer Bürgerservice, das ist neun Jahre später klar, wurde mit der Terminbuchung mitnichten reduziert. Sie wurde im Gegenteil extrem verlängert – aber aus den städtischen Räumlichkeiten ausgelagert.

Zweieinhalb Monate Wartezeit sind es aktuell. Wer Donnerstagvormittag die Online-Terminvergabe des Bürgerservice konsultierte, bekam den ersten freien Termin am 25. Oktober angezeigt: 12.45 Uhr. Falls das nicht passt, wäre die nächste Chance am 28. Oktober gewesen – aber nur zwischen 12 und 15.40 Uhr. Wohl dem, der keiner geregelten Arbeit nachzugehen hat. Vom Schlangestehen am „terminfreien Mittwoch“ ganz zu schweigen.

Immer wieder mittwochs: Die Schlange vor dem Potsdamer Bürgerservice am einzigen Tag ohne vorherige Terminvergabe.

© Jana Haase/ PNN

Die Fraktion Die Andere in der Stadtverordnetenversammlung schlägt eine radikale Reform als Weg aus der Dauer-Misere vor: Zurück auf Los, zu einem Bürgerservice ohne vorherige Anmeldung oder Terminvergabe. Die Stadt hält davon aber wenig. Sie verweist auf die größere Effizienz der termingebundenen Arbeit, Erfolge bei der Reduzierung der Mittwochs-Warteschlange und ein geplantes neues Buchungssystem ab Herbst.

Welche Erfahrungen machen Sie, liebe Leserinnen und Leser, aktuell mit dem Potsdamer Bürgerservice? Funktioniert alles reibungslos? Konnten Sie Ihre Anliegen rechtzeitig erledigen? Was klappte nicht? Und welche Folgen haben eventuelle lange Wartezeiten für Sie? Schildern Sie uns gern Ihre Erlebnisse und Eindrücke per Mail an potsdam@pnn.de. Meine Kollegen und ich werden auch weiter am Thema dranbleiben und berichten.

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