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Landeshauptstadt: Potsdam-Museum muss nachgerüstet werden

Behindertenforum: Stelle des Behindertenbeauftragten wird nicht abgeschafft, Neubesetzung nächstes Jahr

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Das neueröffnete Potsdam Museum im Alten Rathaus ist nach Ansicht des Behindertenbeirats noch nicht voll behindertengerecht. Das sagte Beate Schwarz vom Behindertenbeirat Potsdam am Dienstag beim 37. Forum für Menschen mit Behinderung in Potsdam. Schwarz gehört der Arbeitsgruppe für Barrierefreiheit des Beirats an. Nach einer Begehung des Museums am Alten Markt berichtete sie nun am Mittwoch, dass das Treppenhaus noch mit Markierungen für Sehbehinderte nachgerüstet werden müsse. Gute Nachrichten hatte sie vom Ausbau des Bildungsforums – Bibliothek und Volkshochschule Am Kanal. Dort sei der Beirat miteinbezogen worden. Indessen habe man immer noch keine Reaktion von der Bauaufsicht auf eine Beschwerde über die Rampe hinter der neuen Sparkassenfiliale in der Babelsberger Breitscheidstraße. „Die Rampe hat eine Steigung von neun Prozent, höchstens sechs dürften es sein.“ Alles andere sei Rollstuhlfahren nicht zuzumuten.

Auf eine andere Aussage haben viele Potsdamer Behinderte lange gewartet: „Es wird im nächsten Jahr wieder einen Behindertenbeauftragten geben“, sagte Martina Trauth-Koschnik, die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt, auf dem Formum. Seit mehr als einem Jahr ist der derzeitige Behindertenbeauftragte Karsten Häschel erkrankt, zurzeit übernimmt Trauth-Koschnick seine Aufgaben. Vor allem in den ersten Monaten hatte es keinen Ansprechpartner für Behinderte gegeben, aus dem Behindertenbeirat und -verband wurde deshalb Kritik am Umgang mit der Personalie laut.

Sollte Häschel nicht zurückkehren, werde die Stelle neu ausgeschrieben, sagte Trauth-Koschnick. „Es ist allen klar, dass wir einen Behindertenbeauftragten brauchen“, erklärte sie am Dienstagabend im Haus der Begegnung in Waldstadt, wo Behinderte, Mitglieder des Behindertenbeirats sowie Verwaltungsmitarbeiter zusammentrafen.

Unter anderem stellte Manuela Brockmeier die Arbeit des Pflegestützpunkts vor. Die Beratungsstelle der Stadtverwaltung bietet Hilfe für pflegebedürftige Menschen und Angehörige. Das betreffe auch pflegebedürftige Kinder und Menschen mit Behinderung. „Wir helfen bei Anträgen für Hilfsmittel, beim Schreiben von Widersprüchen, Wohngeldanträgen, beraten zu Pflegestufen und Schwerbeschädigtenausweisen, wir bieten Rechtsberatung“, sagte Brockmeier. Neben den Sprechstunden können Hausbesuche vereinbart werden.

Einige Betroffene kritisierten in diesem Zusammenhang die langen Bearbeitungszeiten von Anträgen auf Pflegeassistenz nach Arbeitgebermodell. Während solche Anträge in Cottbus in sieben Wochen bearbeitet würden, dauere das in Potsdam bis zu einem halben Jahr, sagte Antje Tannert, Leiterin der Begegnungsstätte. Der angesprochene Vertreter der Verwaltung verwies darauf, dass das Einzelfälle wären. Grundsätzlich sei das ein komplexes und manchmal zeitaufwändiges Verfahren.

In Potsdam leben etwa 20200 Menschen mit Behinderung, davon gelten 3400 als zu 100 Prozent schwerbehindert. Steffi Pyanoe

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