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Landeshauptstadt: Potsdam neu entdecken?

Wartberg Verlag brachte ein Buch über Bemerkenswertes aus Potsdam heraus

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Wartberg Verlag brachte ein Buch über Bemerkenswertes aus Potsdam heraus „Potsdam neu entdecken“, lautet der Titel eines 50-seitigen Potsdam-Buches von Peter Frille, welches der Wartberg Verlag dieser Tage herausgebracht hat. Offenbar besteht die Absicht des Autors darin, den interessierten Leser über Hintergründe der Sehenswürdigkeiten und historischen Zusammenhänge in unterhaltsamer Form aufzuklären. „Hätten Sie“s gewusst“, heißt es daher auf der ersten Leseseite. Und dort steht zum Beispiel die Frage: „Sie kennen die Fontänen im Park Sanssouci, aber wussten Sie auch, dass das Wasser dafür aus der neustädter Havelbucht stammt?“ Abgesehen davon, dass die „Neustädter Havelbucht“ als Eigenname groß geschrieben wird, zeigt doch die Fragestellung, dass es schwierig ist, für Einheimische die „Geheimnisse“ hinter den Dingen zu lüften. Die Potsdamer wissen natürlich, was es mit der Moschee, dem Pumpenhaus an der Neustädter Havelbucht, auf sich hat. Geführt wird der Leser durch einen Langen Kerl, der in Form einer Vignette auf jeder Seite auftaucht und in einer Sprechblase seine jeweilige Meinung über den dargestellten Sachverhalt kund tut. „Gewaltig“ lautet das Urteil zur Atlasfigur auf dem Alten Rathaus und „Grausam!“ zum ehemaligen KGB-Gefängnis in der Leistikowstraße. Auf den reich bebilderten Seiten stellt das Büchlein nicht nur die historischen und kulturellen Schätze der Stadt dar, sondern auch einige Persönlichkeiten, deren Namen mit Potsdam verbunden sind. Der „Blick hinter die Kulissen“ bleibt für die Einheimischen recht oberflächlich. Dabei werden auch Legenden kolportiert, die den auf seriöse Information erpichten Leser eher abschrecken dürften: Die Mühlenlegende von Sanssouci, die Legende des bei einer Parade beschossenen Friedrich Wilhelm I. und die angebliche Entscheidung von US-Präsident Truman zum Abwurf der ersten Atombombe in einer Villa am Griebnitzsee. Das Buch dürfte weniger für die Menschen vor Ort von Wert sein als für Touristen, die einige bebilderte Erinnerungen und Informationen aus Potsdam mit nach Hause nehmen wollen – für 12,80 Euro sind sie dabei. Günter Schenke

Günter Schenke

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