Kommentar über die geplanten Geheimsitzungen des Gestaltungsrats: Potsdam-Schutz
Potsdams Baudebatten sind manchmal nervenaufreibend – aber vor allem zielen sie darauf ab, die Schönheit der Stadt zu erhalten. Angesichts dieses wichtigen Themas ist der Plan der Bauverwaltung falsch, den Gestaltungsrat künftig nicht-öffentlich tagen zu lassen – also jenes Expertengremium, das bei Neubauprojekten architektonische Sünden verhindern soll.
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Potsdams Baudebatten sind manchmal nervenaufreibend – aber vor allem zielen sie darauf ab, die Schönheit der Stadt zu erhalten. Angesichts dieses wichtigen Themas ist der Plan der Bauverwaltung falsch, den Gestaltungsrat künftig nicht-öffentlich tagen zu lassen – also jenes Expertengremium, das bei Neubauprojekten architektonische Sünden verhindern soll. Schon die Begründung für die geplanten Geheimsitzungen spricht Bände: zunehmend beschränke sich die öffentliche Wahrnehmung des Gestaltungsrats auf die kritische Bewertung von Projekten. Dies habe zu einer erheblich abnehmenden Akzeptanz solcher öffentlichen Erörterungen von Projekten im Entwurfsstadium auf Seiten von Entwicklern, Bauherrn und Architekten geführt, so die Auffassung der Bauverwaltung. Es geht also um Investorenschutz. Doch was ist mit dem Potsdam-Schutz? Die Voten des Gestaltungsrats sind ohnehin schon rechtlich nicht bindend. So ist gerade die öffentliche Sitzung – samt der Berichterstattung darüber – das einzige Druckmittel gegen Bausünden, schon im Vorfeld. Eine Berichterstattung danach, nur noch über die Ergebnisse der Anhörungen, ist daher längst nicht ausreichend.
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