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Landeshauptstadt: Potsdam sieht kaum Siegchance bei Klimawettstreit

Stadt bewirbt sich um Titel „Bundeshauptstadt im Klimaschutz“ und will aus der Teilnahme lernen

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Die Stadt Potsdam will an dem Wettbewerb „Bundeshauptstadt im Klimaschutz 2010“ teilnehmen – doch machen sich die Verantwortlichen schon jetzt kaum Hoffnung, den Titel gewinnen zu können. „Wir nehmen eine Niederlage billigend in Kauf“, sagte gestern Umweltbeigeordnete Elona Müller (parteilos), als sie vor Journalisten über die Bewerbung informierte. Vielmehr gehe es mit der Teilnahme an dem Wettstreit darum, bisherige Schwachpunkte im Bereich Klimaschutz zu identifizieren, so Müller.

Bei dem von dem Verein deutsche Umwelthilfe ausgelobten Wettstreit können sich Kommunen ihre Klimaschutzbemühungen überprüfen lassen. Laut dem Verein müssen die Teilnehmer einen 45-seitigen Fragebogen ausfüllen und die Antworten jeweils auch mit aktuellen Daten belegen. Dazu würden auch Informationen kommunaler Unternehmen wie den Stadtwerken benötigt, so Müller. Bis zum 30. April müssten die Unterlagen abgeschickt sein. „Wir arbeiten nun schon seit Wochen daran, alle Fakten zu recherchieren“, sagte die Dezernentin.

Neben Themen wie Energiesparen, Energieerzeugung, Verkehr sowie Öffentlichkeitsarbeit liegt ein besonderer Schwerpunkt auf dem Bereich Energieeffizientes Büro. „Bei diesem Thema haben wir vermutlich noch Nachholbedarf“, sagte Klaus-Peter Linke, der die Klimakoordinierungsstelle der Potsdamer Stadtverwaltung leitet und die Bewerbung betreut. Bei jedem im Wettbewerb abgefragten Bereich gibt es laut Umwelthilfe eine bestimmte Punktzahl zu erreichen. Am Ende gewinnt die Kommune mit den meisten Klima-Zählern. Als Hauptpreis winkt eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 30 Kilowatt. „Das ist ein reizvoller Gewinn“, sagte Linke. Als ein Mitbewerber stehe bereits Rostock fest, so der Klimakoordinator, insgesamt gehe von einer zweistelligen Mitbewerberzahl aus. Die Prämierung des Siegers soll im September bei einer Auszeichnungsfeier in Berlin stattfinden.

Linke verwies auch auf einen Nebeneffekt der Bewerbung: Sie könne hilfreich für das in Arbeit befindliche Klimaschutzkonzept für Potsdam sein. Wie berichtet hat die Stadt das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) beauftragt, dieses Konzept bis Sommer zu erarbeiten. Auch dafür seien laut Linke die für den Wettbewerb recherchierten Daten wichtig. Umweltdezernentin Müller sagte, sie hoffe außerdem, dass mit der Teilnahme am Wettbewerb auch die öffentliche Diskussion zum Thema Klimaschutz in Potsdam angeregt werde.Henri Kramer

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