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Landeshauptstadt: Potsdam Vorbild im Kampf gegen Rechts Lob für die Landeshauptstadt bei Internationaler Konferenz zu lokalen Aktionsbündnissen

Babelsberg - Potsdam hat Vorbildwirkung im Kampf gegen Rechts. Das ist das Resümee der Teilnehmer der internationalen Tagung über Lokale Aktivitäten gegen Rechtsextremismus und Rassismus, die am Freitag und Sonnabend in der Landeshauptstadt stattfand.

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Babelsberg - Potsdam hat Vorbildwirkung im Kampf gegen Rechts. Das ist das Resümee der Teilnehmer der internationalen Tagung über Lokale Aktivitäten gegen Rechtsextremismus und Rassismus, die am Freitag und Sonnabend in der Landeshauptstadt stattfand. Während in Triest jegliche Aktivitäten gegen Rechtsextreme und Alltagsrassismus durch eine „rechtsradikale Stadtregierung“ chancenlos bleiben, in Prag die Notwendigkeit von lokalen Aktionsbündnissen erst im öffentlichen Bewusstsein verankert werden müsse, stimmten in Potsdam die Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Arbeit von lokalen Aktionsbündnissen, meinte Ingo Siebert von der Camino-Werkstatt für Fortbildung, Praxisbegleitung und Forschung im sozialen Bereich gGmbH Potsdam. Die am Freitag im Haus der Jugend in Babelsberg eröffnete Tagung hatte sich über Erfahrungen im Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus auf europäischer Ebene ausgetauscht. Neben dem Erfahrungsaustausch und der Entwicklung von neuen Leitlinien für die Arbeit von lokalen Aktionsbündnissen, dem losen Zusammenschluss verschiedener freier Vereine und der kommunalen Verwaltung im Kampf gegen rechte und rassistische Tendenzen, wurde auch das Asylbewerberheim im Lerchensteig besucht. Kritik der Besucher wurde hier vor allem an der Lage am Rande der Stadt geübt, die ein Näherkommen von Asylbewerbern und Potsdamern eher verhindere. Elona Müller, Sozialbeigeordnete der Stadt, erklärte in der abschließenden, sehr kurzen Podiumsdiskussion, dass sie selbst und auch die Stadt nicht glücklich mit diesem Standort seien. Trotz verschiedener Bemühungen sei es leider nicht gelungen, einen günstigeren Standort in Zentrumsnähe zu finden. Zwar sei es jetzt anstrengender, Begegnungen zu organisieren, doch versuche man das Beste aus der jetzigen Situation zu machen, versicherte Müller. Vor allem bestehende Berührungsängste vor Fremden abzubauen, sei eine Aufgabe des lokalen Aktionsbündnisses der Stadt, sagte die Beigeordnete. Weiterhin sei es wichtig, auf die Tendenzen rechter Gruppierungen und Parteien zu reagieren, die mit bestimmten Reizthemen wie Hartz IV Ängste in der Bevölkerung schürten und so auf Stimmenfang gingen. Trotz finanzieller Engpässe müsse in den kommenden Jahren die Arbeit der Sicherheitskonferenz und des lokalen Aktionsbündnisses gewährleistet werden, forderte sie. In diesem Zusammenhang müsse es dann auch möglich sein „mal ein Honorar zu bezahlen“. Susanne Klingelhöfer vom Deutschen Jugendinstitut Halle betonte in ihrer Zusammenfassung über die Arbeit des lokalen Aktionsbündnisses in Potsdam den offensiven Umgang mit dem Problemen von Rechtsextremismus und Alltagsrassismus. Dass hier der Oberbürgermeister als Vorsitzender in Erscheinung trete, sei eine Seltenheit. Viele Städte oder Gemeinden hielten sich in dieser Hinsicht eher bedeckt, um nicht als „Nestbeschmutzer“ zu gelten, wenn sie die vorhandenen Probleme ansprechen würden. Beigeordnete Elona Müller hofft für eine zukünftige Arbeit in der Stadt auf ein verstärktes Zusammengehen der einzelnen Vereine mit der Stadtverwaltung. Denn trotz unterschiedlicher Befindlichkeiten könne man nur im Verbund wirklich erfolgreich sein.

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