Landeshauptstadt: Potsdam weckt seine Bewohner
Auftakt zur Kulturhauptstadt-Bewerbung in der Schiffbauergasse weckte auch wieder Kritik
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Auftakt zur Kulturhauptstadt-Bewerbung in der Schiffbauergasse weckte auch wieder Kritik Von Kay Grimmer „Stell Dir vor Potsdam weckt Visionen“ Am Samstagnachmittag weckte Potsdam zunächst mal seine Potsdamer. Rund 500 hörten das Weckerklingeln und kamen zum Kulturstandort Schiffbauergasse, um den Auftakt zur Bewerbung um Europas Kulturhauptstadt 2010 mitzuerleben. Etwas dürftig, bemängelten einige, doch Projektleiter Moritz van Dülmen wollte davon nichts hören: „Wir hatten ja kein Stadtwerke-Fest geplant.“ Doch was ist geplant? Zunächst der Dialog mit der Bevölkerung, wie van Dülmen sagt. Deshalb die Schirmherren-Aktion. 300 Parapluies sollen bei Regen und Sonne als Werbemittel dienen, dessen Träger als „Multiplikatoren“ der Bewerbungs-Initiative. Die Werbeträger bilden, so Kulturfachbereichsleiter Gerhard Meck den Kreis der Bürgerschaft, die man aktiv in die weiteren Planungen einbeziehen möchte. Ein erweiterter Programmbeirat, sozusagen. Und dessen Arbeit ist gekommen. Denn Schlagworte wie Visionen und Brückenschlag zwischen Gestern und Heute, zwischen alten und neuen EU-Staaten, klingen zwar toll, müssen nun aber mit konkreten Inhalten gefüllt werden. Die selbst von Unterstützern bisher vermisst werden. Aber Moritz van Dülmen hat sie parat: Ortswechsel seien ihm wichtig, die Nutzung aller Stadtquartiere, nebst Einbindung des Umlandes. Dass von dort neidisch auf die Landeshauptstadt mit den großen Projektplanungen geschaut wird, kann er nicht bestätigen: „Wir waren jetzt in fast allen Brandenburger Landkreisen. Die Rückendeckung ist da.“ Gerhard Meck geht gar noch ein Stück weiter: „Ich kann mir vorstellen, dass Mecklenburg und Berlin, die ohne eigene Kandidaten sind, uns ebenfalls unterstützen.“ Doch die erste Hürde ist bereits eine große: Die Potsdamer zu begeistern! Das Genörgel war schon geweckt, als der erste Motivvorschlag zur Bewerbung mit dem Abbild Mona Lisas präsentiert wurde. Die neuen Plakate rissen viele Besucher auch nicht vom Hocker: „Das ist ja noch nicht der Weisheit letzter Schluss“, war denn auch Saskia Hünekes (Bündnis 90 / Die Grünen) Kommentar zu futuristischen Abbildungen und Hochhaus-Architektur, die auch für New York Werbung machen könnten. Aber die Suche nach Potenzialen sei, so van Dülmen, noch voll im Gange. Dazu gehört vielleicht auch ein neuerlicher Plakatentwurf.
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