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Konjunkturgipfel im Stadthaus: Einmal halbjährlich wollen sich Potsdams wichtigste Wirtschaftsvertreter künftig mit Oberbürgermeister Jann Jakobs (l.) treffen, um über etwaige Folgen der Wirtschaftskrise zu beraten.

© Andreas Klaer

Von Peer Straube: Potsdam will der Bauwirtschaft helfen

Stadt, IHK und Handwerkskammer planen Informationsveranstaltung für Vergabe öffentlicher Aufträge

Von Peer Straube

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Die Potsdamer Bauwirtschaft soll bei der Vergabe der Aufträge der Projekte der Konjunkturpakete I und II sowie des 100 Millionen Euro schweren Investitionsplans für Kitas und Schulen ein möglichst großes Stück vom Kuchen abbekommen. Dazu will die Stadt gemeinsam mit der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer (IHK) eine Veranstaltung durchführen, bei der die hiesigen klein- und mittelständischen Bauunternehmen über Fragen des Vergabeverfahrens und Inhalte der einzelnen Projekte informiert werden sollen.

Der Plan wurde gestern beim zweiten Konjunkturgipfel im Blauen Salon des Rathauses geschmiedet, an dem neben Oberbürgermeister Jann Jakobs die wichtigsten regionalen und lokalen Wirtschaftsvertreter teilnahmen, darunter der Handelsverband Berlin-Brandenburg, die Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB), der Potsdam Tourismus Service der TMB, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Vereinigung der Unternehmerverbände und die städtische Wirtschaftsförderung. Mit dieser zum zweiten Mal abgehaltenen Krisensitzung will die Stadt örtliche Schadensbegrenzung bei den Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise betreiben. Nach Einschätzung aller Beteiligten gebe die Situation in Potsdam Grund zu „verhaltenem Optimismus“, sagte Jakobs nach dem Gipfel auf PNN-Anfrage. Die wirtschaftliche Lage sei weitgehend stabil, auch die Zahl der Arbeitslosen sei bislang nicht in nennenswertem Umfang gestiegen.

Eine „Aufhellung der Situation“ erkannte gar IHK-Hauptgeschäftsführer René Kohl und untermauerte die These mit dem aktuellen Konjunkturreport der Kammer. Dem Papier zufolge beurteilen rund 90 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftsentwicklung mit „gut“ oder „befriedigend“. Knapp zwei Drittel wollen ihre Beschäftigtenzahlen zumindest nicht abbauen, 21 Prozent wollen sogar neue Mitarbeiter einstellen. Handwerkskammerpräsident Bernd Ebert macht bei seinen Firmen eine ähnlich gute Stimmung aus. 80 Prozent der Handwerksbetriebe beurteilten die Lage im Herbst 2009 als gut, 17 Prozent mehr als noch im Frühjahr. Laut ZAB-Chef Steffen Kammradt war Potsdam auch 2009 wieder Spitzenreiter bei den Innovationsprojekten in Brandenburg. Jedes vierte Vorhaben im Medien, IT- oder Wissenschaftsbereich sei in der Landeshauptstadt umgesetzt worden. DGB-Vertreter Jörg Podzuweit freute sich über gestiegene „leicht erhöhte Einstellungen“ in der Hotel- und Gastronomiebranche, betrachtete aber die steigende Zahl von Leiharbeitsverträgen „mit Sorge“. Diese Jobs brächten keinerlei Sicherheit für die Angestellten. Die Präsidentin des Einzelhandelsverbandes, Karin Genrich, warnte vor überzogenen Mietforderungen, schätzte die Lage für den Handel aber „besser als befürchtet“ ein.

Um auf dem umkämpften Markt der Wirtschaftsansiedlungen erfolgreich zu sein, will Potsdam nach dem Vorbild der Stadtentwicklungskonzepte Wohnen und Verkehr nun auch ein solches Papier für Gewerbe ausarbeiten, kündigte Jakobs an. Diese Konzepte sollen geeignete Flächen aufzeigen, die man anschließend für Gewerbe freihalten will.

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