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Landeshauptstadt: Potsdamer Exportserie

Gedreht und produziert in Potsdam, international erfolgreich: Heute startet „Deutschland 83“ bei RTL

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Potsdamer dürften es sofort erkennen: Wollpulli tragende Friedensaktivisten protestieren vor einer Kaserne der Bundeswehr in der Eiffel gegen die Stationierung von „Pershing II“-Atomraketen, es ist „Deutschland 83“. Es geht um die Geschichte des jungen NVA-Soldaten Martin Rauch (Jonas Nay) aus Kleinmachnow, der von der Stasi als Soldat in die Bundeswehr eingeschleust wird und in der Hochphase des Kalten Krieges die Atomkriegspläne der Nato ausspionieren soll. Doch Moment: Ist das da im Hintergrund nicht die Brücke „Am Havelblick“ über die Straße zum Brauhausberg? Und die Schranke, die Garagen und der Backsteinbau? Richtig. Es ist der alte Landtag, der Potsdamer „Kreml“, vor dem nicht Friedensaktivisten, sondern Beamte, Lehrer und Bauern demonstriert haben.

Für die achtteilige Serie, die ab heute bei RTL immer donnerstags im Doppelpack läuft, wurde nicht nur in Potsdam gedreht – neben dem Landtag dienten auch die Wälder drumherum als Kulisse für Truppenübungen der Bundeswehr, und auch an der großen Freitreppe vor dem Orangerie-Schloss von Sanssouci wurde gedreht. Es ist überhaupt eine Potsdamer Produktion: Verantwortlich zeichnet sich Ufa-Erfolgsproduzent Nico Hofmann („Unsere Mütter, Unsere Väter“). Beteiligt war auch Rotor Film. Für die Serie hat die Babelsberger Firma nicht nur die Tonmischung, sondern die komplette Postproduktion übernommen – von der Setbetreuung über Farbkorrektur bis zum Ton.

Die Story des Achtteilers ist vielschichtig. Und wer die Zeit des Wettrüstens zwischen Ost und West erlebt hat, kann sich mit seinen eigenen Erinnerungen an die 1980er-Jahre gut aufgehoben fühlen, allein mit der Musik: New Order oder Nenas „99 Luftballons“. Und keineswegs erlagen die Macher der Versuchung, ins Schlichte zu verfallen: Stasi, Aids, Sekten, das Ost-Berlin-Konzert von Udo Lindenberg, alte TV-Nachrichten, Konsumkritik. Die Spionage selbst – höchst spannend.

Für die Ufa, für Babelsberg ist die Serie ein Aushängeschild. Die „New York Times“ lobte den Achtteiler, der in den USA im Original mit Untertiteln ausgestrahlt wird, als „frisch und unterhaltsam“. Übrigens: In Kleinmachnow, das auch eine Rolle spielt, wurde nicht gedreht. Dafür musste dann doch wieder Berlin herhalten. axf, jaha

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