TRIATHLON: Potsdamer kämpfen um JEM-Tickets Leichterer Blick auf London
Im neuen Top-Team Brandenburg bereiten sich künftig fünf Triathleten intensiv auf die Olympischen Spiele 2012 vor
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Zwei Potsdamer haben das Ticket zu den Triathlon-Europameisterschaften der Junioren schon in der Tasche, zwei weitere wollen es am kommenden Samstag erkämpfen. Stefan Zachäus und Steven Jentsch vom Zeppelin-Team des OSC Potsdam haben sich als Sieger und Zweiter beim 1. Deutschland-Cup des Nachwuchses in Halle/Saale bereits für die JEM am 5. Juli im niederländischen Holten qualifiziert. Nun wollen ihre Klubkameraden Maximilian Molka (5. in Halle) und Kilian Fladung (9.) beim 2. Deutschland-Cup in Flensburg nachziehen.
„Beide haben gute Chancen dazu“, sagt ihr Trainer Ron Schmidt, der an der Flensburger Förde acht Junioren und drei Juniorinnen in den Sprint-Wettkampf über 750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen schickt. Neben Zachäus und Jentsch sicher in Holten starten darf der Samstag- Sieger des 68-köpfigen Männer-Feldes, ein weiteres Ticket wird über die Platzziffer (Addierung der Ränge in Hal- le und Flensburg) vergeben. Unter den 45 jungen Frauen hat die Potsdamerin Rabea Ludwig Außenseiterchancen. „Sie muss dafür gewinnen“, so Schmidt. M. M.
Das Shirt mit dem Logo des Zeppelin-Teams werden Potsdams Top-Triathleten zwar auch in Zukunft unter anderem bei den Bundesligaeinsätzen tragen – ab und zu streifen die besten fünf von ihnen fortan jedoch auch eines mit neuem Namenszug über. Hinter B-B-Haus.de steht der Bauunternehmer Heiko Brunzel, und der hat bei den Olympischen Spielen in Peking sein Herz für den Triathlon entdeckt. „Ich war als Tourist schon bei vielen großen Sportevents“, erzählt der gebürtige Magdeburger. „Aber so sehr wie mit Christian Prochnow habe ich noch nie mitgefiebert.“ Der Begeisterung folgten intensive Gespräche mit Triathlon-Trainer Ron Schmidt, und die endeten schließlich in einer handfesten Unterstützung. Gestern wurden neben „Paule“ Prochnow auch Gregor Buchholz, Nils Frommhold, Franz Löschke und Alena Stawczynsky in das von Brunzel gesponserte „Top-Team Brandenburg“ berufen.
„Wir wollen hier keine Konkurrenz zu anderen Förderern aufbauen“, versichert der Unternehmer. „Wir wollen aber den Triathlonsport in Potsdam noch besser machen. Und das geht nur mit einer gezielten Förderung der Top-Athleten.“ Mit dem Zeppelin-Team an sich habe das Ganze nichts zu tun – allerdings werde es eine enge Zusammenarbeit mit der Triathlon-Abteilung des OSC Potsdam geben.
Die Mitgliedschaft im Top-Team umfasst beispielsweise eine monatliche Unterstützung für anfallende Mehrausgaben. Aus dem Gesamtpool des nicht bezifferten Sponsorengeldes würden zudem auch Trainingslager mitfinanziert. Und nicht zuletzt erarbeitete Trainer Ron Schmidt ein individuelles Konzept über jeden Sportler, das er Heiko Brunzel inzwischen vorgelegt hat. Darin ist genau festgelegt, welcher Athlet zu welchen Leistungen imstande ist – davon wiederum ist abhängig, wie hoch die ausgelobten motivierenden Erfolgsprämien für die Athleten ausfallen.
„Ziel des Ganzen ist es, die Sportler bis zu den Olympischen Spielen in London fit zu machen, um dann nicht nur ein heißes Potsdamer Eisen im Feuer zu haben“, sagt Brunzel, dessen Engagement vorerst bis zum Olympiajahr 2012 befristet ist. „Für die Athleten wollen wir in vielerlei Hinsicht optimierte Bedingungen schaffen.“
Sein Unternehmen allein könne das Ganze jedoch nicht allein stemmen und deshalb habe er sich mehrere befreundete Förderer wie etwa Zulieferer aus der Bauindustrie mit ins Boot geholt. „Das nötige Geld bis hin zu den Prämien für die Sportler ist abgesichert“, so Brunzel. Die organisatorische Leitung wird Matthias Zöll als Teammanager übernehmen. Der Potsdamer ist auch als Athlet noch aktiv und somit besonders „dicht“ an den Sportlern dran.
„Das ganze Projekt ist eine großartige Sache und für Potsdam bis jetzt einmalig“, sagt Christian „Paule“ Prochnow, der in Peking auf den 15. Platz kam. „Ich habe ja inzwischen meinen Trainings- und Wohnort von Witten wieder nach Potsdam verlegt. Und da gibt eine solche Unterstützung natürlich die nötige Sicherheit, um die Wurzeln hier tiefer wachsen zu lassen.“
Henner Mallwitz
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