Landeshauptstadt: Potsdamer Klinikum will abheben Bergmann-Konzern soll Klinik am BBI betreiben
Potsdam/Schönefeld - Das städtische Klinikum „Ernst von Bergmann“ wird weiter expandieren: Gemeinsam mit dem Berliner Klinikkonzern Vivantes soll das Klinikum am künftigen Großflughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) in Schönefeld eine Flughafenklinik nach Vorbild von Kliniken an den Airports in Frankfurt (Main), München oder Stuttgart betreiben. Dafür müsse das Potsdamer Klinikum eine neue Tochter-Gesellschaft gründen, sagte gestern die Potsdamer Sozialbeigeordnete und Aufsichtsrats-Chefin des Klinikums Elona Müller (parteilos).
Stand:
Potsdam/Schönefeld - Das städtische Klinikum „Ernst von Bergmann“ wird weiter expandieren: Gemeinsam mit dem Berliner Klinikkonzern Vivantes soll das Klinikum am künftigen Großflughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) in Schönefeld eine Flughafenklinik nach Vorbild von Kliniken an den Airports in Frankfurt (Main), München oder Stuttgart betreiben. Dafür müsse das Potsdamer Klinikum eine neue Tochter-Gesellschaft gründen, sagte gestern die Potsdamer Sozialbeigeordnete und Aufsichtsrats-Chefin des Klinikums Elona Müller (parteilos).
Die Stadt als Gesellschafter des Klinikums und der Aufsichtsrat unterstützten den Plan. Bereits in der kommenden Woche sollen Klinikum-Geschäftsführer Steffen Grebner und ein Vivantes-Vertreter einen „Letter of Intend“ – also eine Willensbekundung – unterzeichnen, so Müller. Das „medizinische Versorgungszentrum“ solle in der „BBI Airport City“ direkt neben den Terminals errichtet werden, teilten Sprecher der Kliniken gestern mit. In dem angemieteten Gesundheitszentrum samt Rettungsstelle und Aufnahmestation mit Erstversorgung sollen zwölf medizinische Fachrichtungen unter einem Dach arbeiten. Behandelt werden sollen Passagiere und die Flughafenmitarbeiter. Schwerpunkt werde die Infektiologie, sagte Beigeordnete Müller. Diesen Fachbereich gebe es im Land Brandenburg allein im Klinikum, er sei besonders aufgrund der Reisenden aus aller Welt wichtig. Ein weiterer Faktor sei der „Gesundheitstourismus“. Vor allem Nordeuropäer reisten nach Deutschland, um sich aufgrund langer Wartezeiten in der Heimat hier behandeln zu lassen, so Müller. Dies könne dann gleich am Flughafen geschehen. Vorbild für die Flughafenklinik soll unter anderem die Airport-Klinik in Frankfurt (Main) sein: Am größten deutschen Flughafen werden etwa 36 000 Patienten im Jahr im Terminal 1 versorgt. Die Kosten für die Behandlung kurz vor dem Abflug oder nach der Landung übernehmen regulär die Krankenkasse, Ausländer zahlen selbst.
Auch die Krankenkassen unterstützten den Plan für die BBI-Flughafenklinik, sagte Beigeordnete Müller. Grundlage dafür sei eine Studie, die den Betrieb der Klinik durch Krankenhäuser aus Brandenburg und Berlin empfehle. Dafür sei eine Investition des Potsdamer Klinikums nötig. Das Geld werde jedoch nach allen Szenarien-Analysen „schneller oder später“ wieder verdient, so Müller. Es würden außerdem neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Gründung einer Klinikum-Tochter müssen die Stadtverordneten zustimmen. Auf dem Weg zum Gesundheitskonzern plant das Bergmann-Klinikum mit der Flughafenklinik bereits den zweiten Standort außerhalb der Landeshauptstadt. Bereits heute gibt es die „Privatambulanzen Ernst von Bergmann“ in Berlin-Zehlendorf, die den Einzugsradius der Klinik mit 2000 Mitarbeitern auf das südliche Berlin ausdehnen soll. Außerdem besteht der Bergmann-Konzern aus der Privatklinik, einem Seniorenzentrum, einer Poliklinik sowie dem Krankenhaus in der Innenstadt.jab/SCH
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: