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Landeshauptstadt: Potsdamer Messe will wachsen

Privatunternehmen verhandelt über Messezentrum / RAW-Halle „optimal“, Standortfrage aber noch offen

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Innenstadt - Die Messe Potsdam GmbH drängt auf die Entwicklung eines Messezentrums in der Landeshauptstadt. Die Kapazitäten im Neuen Lustgarten, wo das private Unternehmen am vergangenen Wochenende die Landesbaumesse „PotsdamBau“ veranstaltete, seien nahezu ausgeschöpft. „Wir haben im Lustgarten keine Luft mehr zu wachsen“, sagte gestern Enrico Schulze, Projektleiter und Pressesprecher der Messe Potsdam GmbH. Bereits sechs Wochen vor der Baumesse habe man wegen Platzmangels Ausstellern absagen müssen. In die zwei Zelthallen kamen von Freitag bis Sonntag nach Angaben des Veranstalters rund 8000 Besucher – etwa genauso viele wie im Vorjahr. Sie konnten sich bei 211 Ausstellern informieren, drei Viertel von ihnen aus dem Land Brandenburg.

Die Messe Potsdam GmbH hofft, die „PotsdamBau“ 2008 bereits an einem neuen Standort mit „fester“ Messehalle veranstalten zu können. Als „optimal“ bezeichnete Schulze die Pläne für ein 10 000 Quadratmeter großes Messezentrum in der so genannten „Neuen Halle“ des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks (RAW) am Hauptbahnhof. Das 85 000 Quadratmeter große Gelände hatte das Unternehmen Semmelhaack zu Beginn des Jahres von der Deutschen Bahn erworben (PNN berichteten). Die Messe Potsdam GmbH verhandele nun mit Semmelhaack über ein Betreibermodell für das Messezentrum, so Schulze. Würde zeitnah mit der Sanierung der Halle begonnen, könnte sie für die „PotsdamBau“ 2008 bereit stehen. Schulze betonte jedoch, dass die Messe Potsdam GmbH sich bisher nicht auf den Standort RAW festgelegt habe – im Gespräch seien auch die geplante Veranstaltungshalle am Filmpark Babelsberg und die Speicherstadt. Einen Zeitplan für eine Entscheidung gebe es nicht – man wolle in dem „historischen Moment“, da endlich ein Messezentrum in Aussicht sei, niemanden unter Druck setzen.

Der Messe Potsdam GmbH, die acht feste Mitarbeiter hat, würde allerdings stark von einem festen Standort profitieren. Bei 70 000 bis 80 000 Euro liegen laut Schulze die Kosten für die Zelthallen, die jetzt für die Messen im Lustgarten aufgebaut werden müssen. Dazu kämen Parkplätze, Toiletten, Stromversorgung. „Die Startinvestition ist sehr hoch“, ebenso der Arbeitsaufwand. Auch Probleme wie die Ausschilderung des Messestandorts, die dem Unternehmen derzeit laut Schulze beispielsweise an Laternenmasten nicht erlaubt sei, sowie der Parkplatzmangel wären dann gelöst. Allein könne die Messe Potsdam GmbH eine bis zu 10 000 Quadratmeter große Halle aber nicht auslasten. „Wir haben acht bis zehn Messen pro Jahr in Potsdam, das würde 30 bis 40 Prozent Auslastung ergeben.“ Zusätzliche Veranstaltungen wie etwa Konzerte wären nötig.

Das Messe-Unternehmen veranstaltet neben der „PotsdamBau“ die „Vital50plus“ Gesundheits- und Seniorenmesse – sie findet am kommenden Wochenende statt – , das Potsdamer Wasserfest samt „AquaMobil“ zur Flottenparade, die „Fit-, Sport-, Wellness- und Gesundheitsmesse“ zum Schlössermarathon sowie die Kunstmesse „Art Brandenburg“. Erstmals soll es laut Schulze in diesem Jahr eine „PotsdamHaus“ geben, zu der dann die Märkische Immobilienmesse gehören werde. Ausbaufähig seien die Branchen Garten, Tourismus und „Hochzeit, Baby, Kind“.

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