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Landeshauptstadt: Potsdamer Oberförsterei verschwindet

Forstamt wird ab 2010 ein Teil des neuen Landesbetriebs Forst / Stellenabbau möglich

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Die Potsdamer Oberförsterei wird zum 1. Januar 2010 in ihrer bisherigen Form aufhören zu existieren. Das Potsdamer Amt wird ein Betriebsteil des neuen Landesbetriebs Forst Brandenburg, sagte Jens-Uwe Schade, Pressesprecher des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (MLUV). Wie viele Potsdamer Mitarbeiter ihren Arbeitsbereich behalten, konnte Schade indes nicht genau beziffern: „Die Feinstruktur wird nach aktuellem Zeitplan in der zweiten Jahreshälfte stehen. Entsprechende Vorarbeiten laufen bereits im Rahmen der Arbeitsgruppe beim Forstbetrieb“, erklärte der MLUV-Pressesprecher.

Der Plan der Landesregierung für das gesamte Land ist ehrgeizig. Von den 2600 Forststellen im gesamten Bundesland sollen 1100 Plätze gestrichen werden. Dabei seien die Potsdamer Forste bereits jetzt gering besetzt, sagte Oberförster Hubertus Krüger. Für die sechs Reviere sind 21 Mitarbeiter tätig, davon elf Waldarbeiter. Dabei macht Wald ein Viertel der Gesamtfläche Potsdams aus, konkret sind es 4645 Hektar. Mit speziellen Renaturierungsprogrammen wie am Werderschen Damm wird in der brandenburgischen Landeshauptstadt versucht, versiegelte Flächen wieder der Natur zurückzugeben. Auf dem knapp zehn Hektar großen Gelände im Potsdamer Südwesten, das einst vom Militär und einem Kohlehandel genutzt wurde, setzte die Stadt 160 000 Euro ein, um Gebäude abzureißen, Pflanzinseln zu bilden und die Fläche anschließend vorrangig sich selbst entwickeln zu lassen.

Der Stadt, erklärte Pressesprecherin Rita Haack auf PNN-Nachfrage, sei zwar daran gelegen, dass weiterhin Ansprechpartner für Forstbelange in Potsdam säßen, „aber da das Land entscheidet, sind uns naturgemäß die Hände gebunden“. Immerhin wurde im April von der Fraktion der Linken ein Antrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht, um zumindest Informationen vom Land zu bekommen. Sprecherin Haack kündigte außerdem an, dass der derzeitige Leiter der Potsdamer Oberförsterei, Hubertus Krüger, im August in den zuständigen städtischen Ausschuss eingeladen werde, um über die zukünftigen Entwicklungen zu informieren.

Derzeit findet in Potsdam die 64. Jahrestagung des Deutschen Forstvereins (DFV) statt, über 1000 Teilnehmer sind angemeldet. Auf der Eröffnung erklärte DFV-Präsident Anton Hammer, der Wald als träges Ökosystem könne sich am schlechtesten an den Klimawandel anpassen und sei daher „in existenzieller Gefahr". Die Wälder in Deutschland müssten dringend „umgebaut“ werden, um die zu erwartenden Klimaveränderungen bestehen zu können. ddp/KG

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