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Der Lift an der Alten Fahrt ist mal wieder außer Betrieb.

© Foto: Jana Haase

Potsdamer Problemlift wieder kaputt: Aufzug zum 48. Mal außer Betrieb

Der Lift an der Alten Fahrt ist schwer beschädigt worden. Jetzt denkt man im Rathaus über den Einbau einer Metalltür nach - aber das ist teuer.

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Der Lift an der Alten Fahrt am Ende der Langen Brücke ist erneut außer Betrieb: Nachdem die Glastür der Liftanlage bereits im September repariert werden musste, wurde die untere Tür Mitte Oktober erneut schwer beschädigt, erklärte Stadtsprecherin Christine Homann auf PNN-Anfrage. Die Anlage sei daher aus Sicherheitsgründen wieder außer Betrieb genommen worden.

Eine Metalltür würde bis zu 12.000 Euro kosten

Momentan werde geklärt, ob die Glastür gegen eine Metalltür ausgetauscht wird, erklärte die Stadtsprecherin. Das wäre erheblich teurer als der Einbau einer neuen Glastür: Statt rund 2000 Euro würde der Einbau einer Metalltür zwischen 7000 bis 12.000 Euro kosten, so die Sprecherin. Der Lift hatte einst 46.000 Euro gekostet.

Die Anlage sorgt seit der Eröffnung im Jahr 2016 für Negativschlagzeilen. Der Lift, der Menschen mit Behinderung oder Kinderwagen einen barrierefreien Zugang zur Promenade an der Alten Fahrt ermöglichen soll, war überhaupt nur nach Kritik von Behindertenvertretern eingerichtet worden. Kurz nach Eröffnung stellte sich heraus, dass er nur mit einem Spezialschlüssel genutzt werden konnte. Erst nach erneutem Protest wurde das geändert.

48 Ausfälle
verzeichnet die Stadt seit Inbetriebnahme im Jahr 2016

Die Probleme waren damit aber nicht aus der Welt. Der Hublift fiel immer wieder wegen Vandalismus oder technischen Schwierigkeiten aus, 2018 blieb ein 72-jähriger gebehinderter Anwohner sogar dahin stecken. Bis März 2021 hatte die Stadt auf Anfrage des Linke-Stadtverordneten Sascha Krämer bereits 45 Ausfälle gezählt. Seitdem seien drei weitere Störungsfälle bekannt geworden, sagte Stadtsprecherin Homann den PNN - macht 48 Ausfälle in sechs Jahren. Wie viel Geld die Stadt seitdem für Reparaturen ausgegeben hat, konnte das Rathaus auf PNN-Anfrage nicht beziffern.

In 70 Prozent der Störungen handele es sich um Vandalismus, bei 30 Prozent waren technische Defekte oder Verschleiß der Grund, wie die Stadt in der Antwort auf die Linke-Anfrage erklärt hatte. In der Regel werde eine Störung „innerhalb eines Werktags beseitigt“. Allerdings gab es bis März 2021 auch vier Störungen, die länger dauerten. Die neueste gehört auch zu dieser Kategorie.

Die 2021 vom Rathaus angekündigte Prüfung zum „Umbau zur rollstuhlgerechten Treppen-Anlage“ blieb indes offenbar ohne Ergebnis. Die Stadtsprecherin konnte auf PNN-Anfrage keinen neuen Stand nennen. Das Rathaus war im vergangenen Jahr noch davon ausgegangen, dass ein solcher Umbau ab 2023 möglich sein könnte. Auch Fördermöglichkeiten würden geprüft, hieß es damals.

Dennoch könnte sich die Situation für Betroffene im kommenden Jahr verbessen. Denn in Planung ist ein barrierefreier Zugang zur Uferpromenade über den neuen Versailler Platz, wie Stadtsprecherin Homann erklärte. Die Fläche nordöstlich des Alten Markts werde neu gestaltet, sobald der städtische Energie- und Wasserversorger EWP mit dem Bau des neuen Regenwasserauslauf-Bauwerks dort fertig ist. „Wir gehen derzeit von einer Realisierung der Platzfläche ab ca. Mitte 2023 aus.“

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