Landeshauptstadt: Potsdamer Tafel braucht Bus
Essen-Ausgabe in Schopenhauerstraße wird auf Kosten der Stadt fit gemacht
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Essen-Ausgabe in Schopenhauerstraße wird auf Kosten der Stadt fit gemacht Sie haben nicht mehr viel Zeit. Bis zum 1. November muss ein neues Lieferfahrzeug her, erklärte Johannes Wegner, Vorstandsmitglied der Potsdamer Tafel, beim traditionellen Sommerfest des gemeinnützigen Vereins am Mittwochabend im Garten der Kanzlei Bohrisch. 17 000 Euro würden dafür noch in der Vereinskasse fehlen. Eine gute Nachricht hingegen brachte Oberbürgermeister Jann Jakobs mit zu dem Fest. Die Stadt zahle einen Zuschuss, um die von der Freikirchlichen Gemeinde betriebene Essen-Ausgabe in der Schopenhauerstraße baulich fit zu machen, entsprechend der vor rund zwei Monaten von der Lebensmittelaufsicht beanstandeten Mängel, kündigte der OB an. Am Donnerstag ging Jakobs noch einen Schritt weiter: Die Stadt zahle bis zu 5800 Euro, soviel sei für die gesamte Beseitigung der Mängel, zu denen beispielsweise eine Armatur an einem Waschbecken gehört, veranschlagt worden. Wenn das ältere der beiden Lieferfahrzeuge nicht demnächst ersetzt werde, sei der Transport der kostenlosen Lebensmittel für Bedürftige, die die ehrenamtlichen Mitarbeiter täglich von Supermärkten, Bäckereien und Fruchthöfen abholen und kostenlos an Essenausgabe-Stellen, Suppenküchen, Kinder- und Jugendheime sowie Asylanten- und Obdachlosenheimeu verteilen, nicht mehr so wie bisher gewährleistet, sagte Wegner. Seit sich der Verein 1998 gegründet hat, habe sich die Lage in Potsdam zum Schlechten verändert, berichtete Vorstandsmitglied Paulette Kessel. Immer mehr Bedürftige suchten die von der Tafel belieferten fünf Ausgabe-Stellen auf, alleinerziehende Mütter, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger. Am Kirchsteigfeld, in der Schopenhauerstraße 8, im Bürgerhaus am Schlaatz und in Teltow würden pro Ausgabetag insgesamt mehr als 500 Menschen unterstützt. Allein im Juli habe der Verein 38 Tonnen Lebensmittel im Wert von 75 000 Euro transportiert, erklärte Kessel. Pro Jahr kämen rund 300 Tonnen Lebensmittel zusammen, 34 Firmen in Potsdam und Umgebung steuern die Busse der Tafel an. Der Verein freue sich über jeden Lebensmittelhändler, mit dem die Liste der Sponsoren verlängert werde. Auch sei man ständig auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfern. Bisher werde das Büro von zwölf Mitarbeiterinnen geleitet, 15 Fahrer und zwei Beifahrer seien in den Lieferfahrzeugen unterwegs. Um den ansteigenden Bedarf zu decken, suche man auch nach Institutionen und kirchlichen Einrichtungen, die Ausgabe-Stellen betreiben. Daneben sei die Tafel auf Sponsoren angewiesen, die Gelder in den Transportdienst stecken. Derzeit sei die finanzielle Situation des Vereins eher klamm, sagte Wegner. Das Sommerfest werde in jedem Jahr als Dankeschön an die Mitarbeiter veranstaltet, erklärte er. Zum ersten Mal stand 2004 eine Dampferfahrt auf dem Programm, bevor das reiche Büfett im Garten in der Weinbergstraße aufgebaut und die Bratwürstchen auf den Grill gelegt wurden. Marion Hartig Informationen unter www.potsdamer-tafel.de, Tel.: (0331) 270 58 89, Spendenkonto: SEB AG Potsdam, Kto-Nr: 10 47 30 09 00, BLZ: 160 101 11
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