Landeshauptstadt: Potsdamer Tor unter Hochdruck
Eingang zum Gutspark Groß Glienicke wird gereinigt – im Rahmen von Kultur-Sponsoring
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Groß Glienicke - Die Restaurierung des Potsdamer Tors am Gutspark in Groß Glienicke (PNN berichteten) ist jetzt in ihre „heiße Phase“ eingetreten. Gestern begann die Firma Kärcher mit der Säuberung des Gebäudes.
Der Hintergrund: Das Unternehmen aus Baden-Württemberg hatte sich auf Fürsprache der CDU-Bundestagsabgeordneten Katherina Reiche zu einer Totalreinigung vom Potsdamer Tor und der angrenzenden Neugierde im Rahmen eines Kultur-Sponsorings bereit erklärt. „Dazu gehört auch der Einsatz eines Spezialisten“, erläuterte Frank Schad von der Firma Kärcher. Das Unternehmen sei auf die auf Reinigung von alten Bauwerken spezialisiert. Ihre nächsten Auftragsgebiete lägen in Siebenbürgen (Rumänien) und in der „verbotenen Stadt“ in Peking.
Seit gestern Morgen wird die Oberfläche des Potsdamer Tors mittels Hochdruckstrahl vorgereinigt. Dafür wird feinkörniges Glaspudermehl verwendet. Dieses Material sei ökologisch völlig unbedenklich und werde, soweit möglich, nach dem Abstrahlen der Oberfläche wieder beseitigt, erläuterte Frank Schad. Für die zweite Runde werde dann kochendes Wasser unter einem Strahldruck von knapp 40 bar – das entspricht dem vierzigfachen Luftdruck – auf die Tor-Oberfläche gespritzt. Bis zum Wochenende sollen beide Reinigungsstufen abgeschlossen sein, so der Spezialist.
Das freute Renate Toreck als Vorsitzende des Groß Glienicker Kreises besonders, denn die Arbeiten am Tor dauern bereits seit November vergangenen Jahres an und sollen möglichst bis zum Sommer abgeschlossen sein. Für die original grünen Dach-Ziegel sorgt die Firma Pilgrimowski aus Beelitz. „Wir haben darauf geachtet, dass nur Bauhandwerker aus unserer Region am Tor arbeiten“, sagte Toreck. Das ist dem Groß Glienicker Kreis sehr wichtig und zudem seien die Firmen alle Spezialisten.
Das Potsdamer Tor wurde 1903 als erstes deutsches Bauwerk vollständig aus Stampf-Beton gebaut, die Konstruktion kommt ohne Armierungsstahl aus. Lediglich in den Seitenteilen wurden Stützstähle verwendet, die völlig verrostet waren, erläuterte der Architekt Dieter Ahting. Die wurden jetzt ersetzt und durch ein Stahlband im Torbogen ergänzt. Bereits vor dem Abstrahlen der Oberfläche war die Caputher Firma Blank mit dem Mischen von Betonproben beschäftigt. „Wir müssen den richtigen Farbton treffen“, so Ahting. Die modernen Betonmischungen hätten gute Eigenschaften, sich in den 100 Jahre alten Beton auch schlüssig einzufügen, erläuterte der Architekt. Das Beton-Putzen soll dann Ende Mai abgeschlossen sein, am Schluss werde noch eine Lasur als Graffiti-Schutz angebracht. W. Gutzeit
W. Gutzeit
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