Landeshauptstadt: Potsdamer Tor wird saniert
Baustart in Groß Glienicke im Mai 2005 / Hilfe aus Berlin-Kladow sicher
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Baustart in Groß Glienicke im Mai 2005 / Hilfe aus Berlin-Kladow sicher Groß Glienicke - Der Groß Glienicker Kreis e. V. will im Mai kommenden Jahres mit der Restaurierung des Potsdamer Tors beginnen. Dieser Eingang zum Gutspark Groß Glienicke an der Bundesstraße 2 befindet sich seit längerem in einem desolaten Zustand und ist mit dem Verschwinden des DDR-Grenzregimes wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit getreten (PNN berichteten). „Wir haben bereits 17 000 Euro an Spenden sammeln können, darunter 4000 Euro von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam“, verkündete Vereinsvorsitzenden Renate Toreck auf der jüngsten Zusammenkunft des Vereins. Immerhin habe man erst Ende September 2003 mit der Sammelaktion begonnen und das vorläufige Ziel von 15 000 Euro noch vor dem Maifest erreicht. Zudem sei jetzt ein Antrag an die Stiftung Denkmalschutz über eine Förderung gestellt worden. Das wären dann 50 Prozent der Bausumme, so Toreck. Bei ihren Recherchen war die Vereinsvorsitzende zudem auf eine überraschende Information gestoßen: Das 1903 errichtete Potsdamer Tor ist eines der überhaupt ersten Betongebäude in ganz Deutschland. Das Tor gehört der Kommune, seit der Kommunalwahl am 26. Oktober 2003 also Potsdam, und steht auf kommunalem Grund. Lediglich das Seitengebäude „Neugierde“ befände sich auf BVVG-Land (Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH), das durch den Bund verwaltet wird, so Toreck. Jedoch sei die Finanzierung auch bei einer Bewilligung der Denkmal-Förderung noch nicht gesichert, denn die Baukostenschätzung läge jetzt bei etwa 40 000 Euro. „Das sind aber noch keine Zahlen von konkreten Bauangeboten“, hatte man ihr bei der Potsdamer Denkmalbehörde erläutert. Und noch eine Überraschung hatte Toreck mitgebracht: Bereits am 17. April 1990 hatte „ein gewisser Andreas Kalesse“ in der damaligen Tageszeitung „Spandauer Volksblatt" auf den desolaten Zustand des Groß-Glienicker Gutsparks mit dem Potsdamer Tor hingewiesen. „Umso erfreulicher ist, dass er sich jetzt als Potsdamer Stadtkonservator auch um unsere Probleme kümmert“, freute sich Toreck. Der Groß-Glienicker Kreis hatte sich bereits zur Grenzöffnung zu Weihnachten 1989 gegründet und wollte in der wechselvollen Wendezeit Fehlentwicklungen verhindern helfen. Naturschutz und Heimatverein, beide Ziele spiegeln sich im Programm des Kreises und auch in der Satzung des heutigen Vereins wider. „Der Kreis ist offen für alle Bürger, die sich der Natur verbunden fühlen und für den Erhalt des Siedlungscharakters der Gemeinde einsetzen wollen“, so das Credo der unermüdlichen Groß Glienicker. Die Vereinsgründung im Juni des vergangenen Jahres wurde durch das Projekt „Rettung des Potsdamer Tors und Erhaltung des Gutsparks“ notwendig, um als Verein auch auf dem Spenden- und Fördersektor agieren zu können. Hilfe kann der Kreis aus dem benachbarten Berlin-Kladow erwarten. „Wir bieten Euch unsere mehr als 20 Jahre Erfahrung und eine gegenseitige Vereinsmitgliedschaft an“, überbrachte der Kladower-Kreis Vereinsvorsitzende Rainer Nitsch die Grüße von der anderen Seite des Groß-Glienicker Sees. Er hatte seit längerem zur Geschichte der Dörfer Kladow und Groß Glienicke recherchiert und war dabei auf zahlreiche familiäre Verknüpfungen gestoßen. Die wurden aber 1946 durch die Teilung von Groß Glienicke mitten durch seinen See und dann durch die praktische Grenzziehung nach 1961 unterbrochen.
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