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Landeshauptstadt: Potsdamer Tsunami-Alarmsystem ist komplett

Sechs Jahre nach Naturkatastrophe: Frühwarnsystem in mehr als 40 Ländern in Asien installiert

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Sechs Jahre nach dem verheerenden Tsunami in Asien ist der Aufbau des Frühwarnsystems für den Indischen Ozean (GITEWS) abgeschlossen. Das Aufbauprojekt ende zum 31. März 2011 und gehe dann in die alleinige Verantwortung Indonesiens, teilte das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam am gestrigen Donnerstag mit.

Bei dem Tsunami am 26. Dezember 2004 waren 230 000 Menschen ums Leben gekommen.Direkt nach der Katastrophe hatte die deutsche Bundesregierung der Helmholtz-Gemeinschaft, vertreten durch das GFZ, den Auftrag zur Entwicklung eines Frühwarnsystems für Tsunamis im Indischen Ozean gegeben. Die Mittel in Höhe von 45 Millionen Euro stammen aus dem Beitrag der Bundesregierung für die Flutopferhilfe.

Nach Angaben des Potsdamer GFZ-Vorstandsvorsitzenden Reinhard Hüttl beruht der innovative Ansatz von „GITEWS“ auf einer Kombination verschiedener Sensoren, deren zentrales Element eine schnelle und präzise Erfassung und Auswertung von Erdbeben ist. Die vom GFZ in Potsdam entwickelte Seismologie-Auswertung durch das System „SeisComp3“ habe sich als so schnell und zuverlässig erwiesen, dass sie mittlerweile in über 40 Ländern installiert worden sei.

Eine Tsunami-Warnung gibt es maximal fünf Minuten nach einem Seebeben auf der Basis aller Informationen von rund 300 Messstationen, die in Indonesien aufgebaut wurden. Dazu gehören Seismometer, GPS-Stationen, Küstenpegel und Bojensysteme. Diese Informationen werden über ein Tsunami-Simulationssystem in ein Lagebild umgesetzt, das entsprechende Warnstufen für betroffene Küsten liefert. Seit September 2007 wurden insgesamt vier Tsunami-Ereignisse erfasst.

Allerdings habe jedes Frühwarnsystem auch seine Grenzen, hieß es weiter. Das Mentawai-Beben vom 25. Oktober habe einen Tsunami ausgelöst, der auf den Pagai-Inseln im Sunda-Bogen 500 Menschenleben gefordert habe. Zwar sei schon knapp fünf Minuten nach dem Beben eine Tsunami-Warnung abgegeben worden, jedoch seien die ersten Wellen etwa zeitgleich auf die Inseln getroffen. Den Menschen sei keine Zeit geblieben für eine Reaktion. Auf der Hauptinsel Sumatra mit den größeren Städten Padang und Bengkulu hatten die Menschen hingegen etwa 40 Minuten Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen. Das GFZ fordert, die Bewohner der vorgelagerten Küsten-Inseln in Asien besser über das richtige Verhalten während eines Erdbebens und Tsunamialarms aufzuklären. dapd

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