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Potsdamer Verkehrsbetrieb immer defizitärer: Neue Finanzvereinbarung für den öffentlichen Nahverkehr
Die Stadtverordneten sollen am 2. April beschließen, wie es mit dem ViP weitergeht. Die Stadtverwaltung muss das enorme Millionenloch mit eigenem Geld schließen.
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Mehr als drei Monate nach Jahresanfang gibt es für den hochgradig defizitären öffentlichen Nahverkehr in Potsdam doch noch eine offizielle Finanzierungsvereinbarung. Diese sollen die Stadtverordneten am 2. April beschließen, geht aus der Tagesordnung ihrer Sitzung hervor.
Demnach macht der kommunale Verkehrsbetrieb (ViP) in diesem Jahr knapp 35 Millionen Euro Miese, fünf Millionen Euro mehr als 2024. Drei Stellen gleichen das aus: Das Land gibt genau zehn Millionen Euro, etwa zehn Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Die Stadt zahlt inklusive weiterer Planungskosten 15,5 Millionen Euro, im vergangenen Jahr waren es noch knapp neun Millionen Euro. Weitere 13,8 Millionen kommen aus den Stadtwerken. Diese hatten sich 2024 mit fast 17 Millionen Euro beteiligt. Allerdings hat der Stadtwerke-Versorger Energie und Wasser Potsdam (EWP) dieses Jahr mit der Finanzierung von Geothermie-Anlagen zu kämpfen, die das Heizkraftwerk ersetzen sollen.
Um die Finanzierung des ViP war lange gerungen worden. Zuletzt hatte das Rathaus weitere Zahlungen und einen zweistelligen Millionen-Kredit in Aussicht gestellt, um ein weites Ausdünnen von Fahrplänen zu verhindern. Die neue Vereinbarung gilt für ein Jahr. Zu den Gründen für das steigende Defizit beim ViP heißt es in dem Papier: 1,6 Millionen Euro geringere Fahrscheineinnahmen wegen der Einführung des Deutschlandtickets, 3,5 Millionen Euro höhere Personalkosten durch höhere Löhne sowie gestiegene Diesel-, Strom- und Reparaturkosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro.
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