
© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN
Potsdams erster Rad-Hackathon: Stadt will hochfrequentierte Schulwege für Tempo 30 ermitteln
Bei Potsdams erstem Raddaten-Hackathon entstanden neun Ideen für mehr Sicherheit im Radverkehr. Ein Team entwickelt sein Projekt nun mit der Stadtverwaltung weiter.
Stand:
Ein Projekt aus Potsdams erstem Raddaten-Hackathon soll in Kooperation mit der Landeshauptstadt weiterentwickelt werden. Bei dem zweitägigen Programmierwettstreit mit lokalen Verkehrsdaten im Oktober hatten 46 Interessierte Lösungen für einen besseren Radverkehr in Potsdam erarbeitet, darunter auch das drittplatzierte Team „Hochfrequentierte Schulwege“.
Die neue Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung sieht vor, die Geschwindigkeit entlang hochfrequentierter Schulwege auf Tempo 30 zu beschränken. Um diese Schulwege zu ermitteln, schlug das Hackerteam vor, Adresslisten von Schülerinnen und Schülern zu nutzen. Im Test nutzten sie Daten einer Adressliste sowie den Unfallatlas. ADFC, Verwaltung, Eltern-AGs sowie die Schulen könnten das Projekt weiterverfolgen und in einem Pilotprojekt mit einer Potsdamer Schule testen.
Bei der Vorstellung der Hackathon-Ergebnisse Ende November entstand eine Kooperation zwischen dem Fachbereich Mobilität und dem Hackerteam, die gemeinsam an einer datenbasierten Lösung zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf Schulwegen arbeiten werden.
Ideen für attraktive Radwege
Andere Teams programmierten Lösungen, die für die Deutsche Bahn von Interesse sein könnten: Das zweitplatzierte Team „MMA“ entwickelte einen Rad-Bahnhof-Index, der die Anreise per Rad und den Umstieg attraktiv gestalten und Handlungsbedarfe an Potsdamer Haltestellen aufzeigen soll. Betrachtet wurden dafür Kriterien wie die Barrierefreiheit, das Unfallrisiko, die Diebstahlgefahr, Fahrradabstellmöglichkeiten und Mikromobilitätsangebote im Umkreis des Bahnhofs.
Das Team „Sensorado“ baute Sensoren, die Umgebungsdaten wie die Qualität des Fahruntergrundes, Beleuchtung und Überholabstand erfassen und damit Stellen mit unzureichender Straßenbeleuchtung oder fehlenden Fahrradwegen aufzeigen. Das erstplatzierte Team „PHLEI – Potsdam holperfrei“ maß über die Beschleunigung eines Handys am Fahrradlenker und mithilfe eines GPS-Trackers, wo es eine schlechte Fahrbahnqualität durch etwa Kopfsteinpflaster gibt. Alle Ideen finden sich auf der Beteiligungsplattform „mitgestalten.potsdam.de“.
Die insgesamt neun Ideen sollen über die nächsten Monate weiterentwickelt werden. Anlaufstelle bleibt wie beim Hackathon das Potsdam Lab. Die Teams mit Studierendenbeteiligung können zudem am 14. Januar im „Maker Universe“ des Hasso-Plattner-Instituts an ihren Sensorik-Lösungen und Datenvisualisierungen weiterarbeiten. Potsdams erster Hackathon wurde von den Stadtwerken, DB Rad+, der Landeshauptstadt sowie von mehr als 25 Mentorinnen und Mentoren aus Wissenschaft, Privatsektor und Verkehrsbereich begleitet.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: