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Landeshauptstadt: „Potsdams größter Partykeller“

Filmreife Grundsteinlegung: Gestern war offizieller Baustart der Metropolishalle mit Platz für 5000 Gäste

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Babelsberg - Mit einem Rumms riss ein Sprengsatz ein Loch in die planierte Fläche vor dem Filmpark-Vulkan. Der Sandboden wurde durch die Sprengwirkung Richtung Rednerbühne geschleudert. Die Honoratioren drehten sich schützend weg. Filmreife Szenerie für den Baubeginn eines multifunktionalen Großateliers. Gestern wurde der Grundstein für den Mehrzweckbau „Metropolis – die Halle“ gelegt. Bauherrin ist die Filmpark Babelsberg GmbH.

Es sei nicht die erste geplante Großhalle mit Namen „Metropolis“, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck und erinnerte an den ersten Spatenstich im April 1999. Als damaliger Oberbürgermeister der Stadt hatte Platzeck gemeinsam mit dem einstigen Euromedien Babelsberg-Chef Thierry Potok den Weg für ein 100 Millionen DM teures Freizeitzentrum unweit des jetzt geplanten Neubaus frei gemacht. Es wurde nie gebaut. Mit einem nun veranschlagten Gesamtvolumen von zehn Millionen Euro nimmt sich Potsdams Stadthalle hingegen bescheiden aus. Und diesmal, ist sich der Ministerpräsident sicher, „wird es auch was.“

Bereits im kommenden September wolle er „Potsdams größten Partykeller“ mit einem Tag der offenen Tür für die Öffentlichkeit zugänglich machen, sagte Friedhelm Schatz, geschäftsführender Gesellschafter des Filmparks. Bis dahin stehe die Halle, ist sich Schatz sicher. Das müsse sie auch, denn im Oktober 2008 sei bereits die erste Großveranstaltung in der Metropolishalle gebucht. Die Touristiksparte der Rewe-Gruppe stelle 1500 Touristikern ihren neuen Katalog vor, sagte der Filmparkchef. Außerdem werde der Deutsche Kinderärztekongress 2010 in Babelsberg tagen. Buchungen würden ab sofort angenommen. Er persönlich wünsche sich ein Club-Konzert der Rolling Stones und die ZDF-Show „Wetten, dass“ in seiner Halle. Die erinnert mit ihrer versetzten roten backsteinfarbenen Fassade an die Ufa-Ateliers auf dem Babelsberger Gelände. Der Eingang zum Mehrzweckbau an der Großbeerenstraße liegt von der Straße abgewandt Richtung Vulkan. Das ebenfalls bespielbare 1000 Quadratmeter große Foyer erreichen die Besucher über einen „Walk of Fame“ – wie in Hollywood – mit goldenen Sternen, die die Namen deutscher Stars tragen sollen. Parallel zum Zuweg führt ein Filmband, das die Geschichte der Medienstadt von Asta Nielsen bis Tom Cruise abbilde, so Schatz. Auf den beiden Plätzen, die die Straße der Stars verbindet, stehen die Maria aus Fritz Langs „Metropolis“ und die Lola, Trophäe des Deutschen Filmpreises. Der soll nach Schatz“ Vorstellung nämlich auch künftig im Babelsberger Großatelier verliehen werden. „Ich bin total dafür, hier eine Lolaverleihung stattfinden zu lassen.“, sagte Stefan Arndt, geschäftsführender Gesellschafter der X-Filme Creative Pool Filmproduktion, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Filmakademie, Verleiherin des Filmpreises. „In ein paar Jahren kann ich es mir sehr gut vorstellen, den Deutschen Filmpreis in der Metropolishalle zu verleihen. Aber ich entscheide ja nicht allein. Da sprechen die Filmakademie und der Bundesstaatsminister Bernd Neumann ein gewichtiges Wort mit.“ Außerdem müsse man aufpassen, dass andere Filmstandorte sich nicht benachteiligt fühlen.

Die Halle sei ein klarer Standortvorteil, sagte der Ministerpräsident. „So etwas hat hier wirklich gefehlt.“

Nicola Klusemann

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