Landeshauptstadt: Potsdams jüngste Feuerwehrleute Neue Jugendgruppe in der City und ein 150. Geburtstag der Berufsfeuerwehr
Zu den 14 Freiwilligen Feuerwehren in Potsdam ist Anfang 2012 eine neue hinzugekommen, die für Potsdam-Zentrum. Und die hat auch schon eine Jugendgruppe aus elf Kindern.
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Zu den 14 Freiwilligen Feuerwehren in Potsdam ist Anfang 2012 eine neue hinzugekommen, die für Potsdam-Zentrum. Und die hat auch schon eine Jugendgruppe aus elf Kindern. Gestern stellte sich die Nachwuchsfeuerwehr der Öffentlichkeit vor, jedenfalls ein Teil davon, der Rest war im Urlaub. Es sind schließlich große Ferien. Ein Indiz für Desinteresse ist das jedoch nicht, denn wie der Wehrleiter der FFW Potsdam-Zentrum, Brandmeister Markus Krauß erklärte, sind die jungen Feuerwehrleute sehr engagiert. Allein in der Rosa-Luxemburg-Schule hat ein einsatzfreudiger Vater zehn Kinder anwerben können und neun davon sind bei der Stange geblieben. Die Zentrum-Feuerwehr hat mit 18 Männern und drei Frauen ihre Sollstärke sogar schon mit 130 Prozent überboten. Die Jugendgruppe, die Kinder im Alter zwischen acht und zehn Jahren aufnimmt, kann allerdings noch Zuwachs gebrauchen. Die für sie reservierten Spinde seien erst zur Hälfte ausgelastet, sagt Krauß.
Für Marvin Neumann (8) war es ein Traumziel, bei der Feuerwehr mitzumachen. Mutter Liane durchforstete deshalb das Internet und hörte sich um. Die neue Jugendgruppe in Potsdam-Zentrum erwies sich als der Glückstreffer. Marvin wurde einer der ersten Jungfeuerwehrmänner. Gestern berichtete er der Jugendbeigeordneten Elona Müller-Preinesberger stolz, dass er schon das Zusammenstecken von Schlauchkupplungen und das zielsichere Wasserspritzen geübt habe. Ein anderer Junge möchte Feuerwehrmann sogar zu seinem Beruf machen, Max Bittner (15) findet das Dabeisein ebenfalls toll. Ihm gefällt auch, dass in der Jugendgruppe Sport gemacht wird. Bisher gehört nur ein Mädchen zur Gruppe. Das aber ist nicht typisch. Die Feuerwehrfrauen sind im Vormarsch, auch bei den Jugendgruppen.
Dass die Potsdamer Mitte erst so spät eine freiwillige Feuerwehr bekam, liegt an den bisher etwas eigenwilligen Strukturen. Es gab nämlich schon eine Feuerwehrtruppe in der City, die aber war nur für die Brandaufsicht in den Theatern zuständig. Inzwischen teilen sich Freiwillige Feuerwehrleute und die von der Berufsfeuerwehr solche Einsätze und die FFW Potsdam-Zentrum kann wie eine ganz normale Freiwillige Feuerwehr agieren. Bei den Pokalwettkämpfen im August wird sie aber noch nicht dabei sein, denn man will sich schließlich nicht blamieren. Erst einmal wird tüchtig für 2013 geübt.
Potsdam ist mit seinen 15 Freiwilligen Feuerwehren in allen Ortsteilen gut ausgerüstet, über 300 Freiwillige können zu Löscheinsätzen herangezogen werden und es wächst auch genug Nachwuchs heran. Die Jugendfeuerwehren insgesamt haben zurzeit 160 Mitglieder. Die Berufsfeuerwehr Potsdam verfügt noch einmal über 133 Feuerwehrleute, bereit für den Außeneinsatz. Es komme nun noch darauf an, die Feuerwache in Babelsberg nach modernem Standard auszubauen, sagte der Fachbereichsleiter Feuerwehr, Wolfgang Hülsebeck, bei dem Treffen in der Zentrale der Potsdamer Feuerwehr in der Holzmarktstraße. Dann sei man für die Zukunft gut aufgestellt. Was sich in den Jahren alles verändert hat und wie sich auch die Technik wandelte, soll zum 150. Jahrestag der Potsdamer Feuerwehr gezeigt werden. Am 1. September gibt es einen Aufmarsch historischer Fahrzeuge und am 29. September einen Tag der offenen Tür mit spektakulären Rettungseinsätzen.
Jährlich rücken Potsdams Feuerwehren zu rund 3000 Einsätzen aus und leisten in 15000 Fällen Notfallhilfe. Das erste Halbjahr 2012 verlief ganz im üblichen Rahmen, erklärte Hülsebeck. H. Dittfeld
Wer noch mitmachen möchte, kann sich in der Feuerwache Holzmarktstraße 6 melden, wo neben der Berufsfeuerwehr auch die FFW Potsdam-Zentrum untergebracht ist, und sich bei Eddy Benkendorf oder Markus Krauß (Tel. 0331/3701-245) melden.
H. Dittfeld
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