Landeshauptstadt: Potsdams kranke Kinder: Handicap Elternhaus
Potsdam legt erstmals einen Gesundheitsatlas vor: Der zeigt deutlich: Der Sozialstatus ist ein entscheidender Gesundheitsfaktor für Kinder.
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Potsdam - Potsdams Kinder aus sozial benachteiligten Familien leiden öfter unter Sprachstörungen oder emotionalen und sozialen Störungen, sie nässen öfter ein und sind häufiger fettleibig als ihre Altersgenossen aus Familien mit mittlerem oder hohem Sozialstatus. Das geht aus dem ersten Potsdamer Gesundheitsatlas hervor, den die Stadtverwaltung am Freitag vorgestellt hat.
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Das 65 Seiten starke Papier gibt nicht nur Aufschluss über den Zusammenhang zwischen sozialem Status und Gesundheitsrisiken von Potsdamer Kindern, sondern zeigt erstmals auch verschiedene Gesundheits-Defizite in den einzelnen Stadtgebieten auf. Grundlage für den Atlas sind die Daten aus den Schuleingangsuntersuchungen der Potsdamer Kinder aus den Jahren 2008 bis 2012, wie die zuständige Fachbereichsleiterin im Potsdamer Rathaus, Anke Latacz-Blume, erklärte. In diesem Zeitraum hat sich die Zahl der untersuchten Kinder von 1409 auf 1631 erhöht. Gleichzeitig ging der Anteil der Kinder aus Familien mit niedrigem und mittlerem Sozialstatus zurück. Der Anteil der Kinder aus Familien mit hohem Sozialstatus stieg von 52 Prozent im Jahr 2008 auf 63,3 Prozent.
Den Sozialstatus errechnen die Autoren nach einem Punktesystem aus der Schulbildung und der Arbeitstätigkeit der Eltern, das Haushaltseinkommen spielt dabei keine Rolle. Familien mit arbeitslosen Eltern geringer Schuldbildung gelten demnach als besonders „sozial benachteiligt“.
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