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Homepage: Potsdams Stadtfilm bei „First Steps“ HFF-Produktion darf auf Kamerapreis hoffen
Bloß keinen Ärger mit Richard Wagner und Co. Und so wird aus Andreas Piepers Film „Rheingold“ nun „Entzauberungen“.
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Bloß keinen Ärger mit Richard Wagner und Co. Und so wird aus Andreas Piepers Film „Rheingold“ nun „Entzauberungen“. Statt des Opern-Titels nun entlarvende Magie, die Pieper, Absolvent der Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam gefunden haben will. Der Streifen ist ein Ergebnis aus dem Stadtfilmer-Projekt, das ein Überbleibsel der gescheiterten „Stadt der Wissenschaften“-Bewerbung ist. Der Episodenfilm zeigt nicht die Schokoladenseite der Stadt, betont Pieper für den „Entzauberungen“ sein HFF-Abschlussfilm ist. Er ist, neben den zwei weiteren HFF-Produktionen „Magda“ von Irma Kinga Stelmach und „Philipp“ von Fabian Moehrke, für den Film-Nachwuchspreis „First Steps“ nominiert.
2008 drehte Pieper seinen Film. „Unser Grundauftrag war einen Film über Potsdam zum Thema Wissenschaften zu machen“, so der Regie-Absolvent. „Wenn ich an Wissenschaft denke, kommt mir gleich die Rationalität in den Sinn. Je mehr man weiß, desto besser soll es sein, besagt der Grundgedanke der Rationalität. Aber ich glaube, Rationalität hat auch seine Schattenseiten.“ Ein Paradebeispiel fand Pieper auch in Potsdam: im Golmer Wissenschaftspark, den er als Kulisse für seinen Streifen genutzt hat. „Dort stehen tolle Forschungseinrichtungen, viele Labore, aufgebaut mit viel Fördergeld. Aber eigentlich ist es auch eine Brachlandschaft ohne dort lebende Menschen“, beschreibt Pieper seine Empfindungen, die er in „Entzauberungen“ verpackt hat. Zusätzlich verstärkt wird die Tristesse durch die Schwarz-Weiß-Optik, die der Regisseur für seinen Film gewählt hat.
Doch nicht nur diese Darstellungsvariante scheint die „First Steps“-Jury um Schauspielerin Ulrike Folkerts und Kameramann Hagen Bogdanski für den Film eingenommen haben. Denn der Zuschauer ist nah dran an den Schauspielern wie Anna Brüggemann und Lavinia Wilson, wenn diese in vier Geschichten mit der Zufälligkeit von Liebe, Geburt und Tod konfrontiert werden. „Der gesamte Film ist fast nur aus der Hand gefilmt“, erklärt Pieper, der vom Können seines Kameramanns Jakub Bejnarowicz, ebenfalls HFF-Absolvent, begeistert ist. Die Nominierung des gemeinsamen Films in der Kategorie „Kamera“ sei deshalb „mehr als treffend“, so der Regisseur. Der Preis „First Steps“, der am kommenden Dienstag zum elften Mal verliehen wird, ist eigenen Angaben zufolge die wichtigste deutsche Nachwuchsauszeichnung im Filmmetier. Kay Grimmer
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