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Landeshauptstadt: Potsdams Unicef „enttäuscht“

Arbeitsgruppe steht dennoch hinter Hilfsorganisation

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Enttäuscht über einzelne Entscheidungen – aber dennoch mit dem Vertrauen, dass ihr Kinderhilfswerk auch wieder für positive Schlagzeilen sorgt – so beschrieb gestern Potsdams Unicef-Chefin Petra van Gisteren den PNN ihre Gefühlslage angesichts der aktuellen Vorwürfe gegen die Hilfsorganisation. „Natürlich haben uns manche Sachen sehr enttäuscht“, sagte van Gisteren. Besonders die Praxis der teuren Beraterverträge und der gezahlten Provisionen für einige Spendensammler sei „schon krass“ gewesen – gerade vor dem Hintergrund, dass die Potsdamer Unicef-Arbeitsgruppe ohne Vergütung helfe. „Wenn wir wie auf dem Weihnachtsmarkt am Krongut stehen, sind wir dort ehrenamtlich“, so van Gisteren.

Allerdings – mehr mochte die Leiterin der Potsdamer Unicef-Arbeitsgruppe zu den aktuellen Querelen nicht sagen. Ende November hatte die Kölner Staatsanwaltschaft gegen den langjährigen Unicef-Geschäftsführer Dietrich Garlich Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue aufgenommen. Am vergangenen Wochenende war dann mit Heide Simonis die Vorsitzende von Unicef Deutschland zurückgetreten – als Reaktion auf einen internen Machtkampf mit Garlich und seinem aus ihrer Sicht unzureichenden Umgang mit den Vorwürfen, die Hilfsorganisation verschwende Spendengelder.

„Ich stehe weiter hinter der Organisation, möchte mich aber zu einzelnen Personen nicht äußern“, sagte van Gisteren. Sie hoffe, dass aus dem Rücktritt keine weitere Schlammschlacht entstehe. Auch deswegen wolle sie sich bewusst auf keine Seite schlagen. „Ich hoffe, dass wir nicht mehr in solche Zustände kommen – da muss man Vertrauen haben.“ Diese Hoffnung sei bei der Potsdamer Arbeitsgruppe noch da – trotz der Vorwürfe sei keiner der rund 20 Mitglieder ausgetreten. Ebenso sei bislang in Potsdam kein Rückgang der Spendenbereitschaft festzustellen – zumindest sei das Team auf dem Weihnachtsmarkt „kaum“ auf die Vorwürfe angesprochen worden. So gehe es in Potsdam weiter um Sacharbeit für die armen Kinder der Welt – „solange uns unsere Partner nicht im Stich lassen.“ HK

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