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Landeshauptstadt: „Potswatch“ beschlagnahmt

Zoll in Frankfurt am Main hält Container mit neuen Potsdamer Kult-Uhren fest

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Zoll in Frankfurt am Main hält Container mit neuen Potsdamer Kult-Uhren fest Von Günter Schenke Mit leeren Händen standen gestern Beigeordnete Gabriele Fischer und Uhren-Designer Georg Wawerla da, als sie die neue Potsdam-Uhr, die „Potswatch“, präsentieren und verkaufen wollten. Nur einige Musterexemplare waren zu besichtigen. Grund für den Reinfall: Der Zoll in Frankfurt am Main hatte den aus der Schweiz kommenden Container, in dem sich die Uhren befinden, beschlagnahmt. Der Inhalt des Containers müsse vom Zoll geprüft werden, hieß es. Wawerla: „Wir haben versucht, die Uhren herauszubekommen, aber das war unmöglich, es handele sich um eine amtliche Prüfung, hat man uns gesagt“. Daher müssen sich die Interessenten an der Potswatsch bis nächste Woche gedulden. Dann ist die „Kollektion 04“ an neun mit bunten Plakaten gekennzeichneten Stellen in Potsdam käuflich zu erwerben: Boutique Karin, Juwelier Braune, Schmuckgeschäft Herrendorf, Geschäft „Vom Fass, Goldschmiedemeister Andreas Giehle, Altes Rathaus, Museumshaus Benkertstraße, Kutschstall am Neuen Markt, Kulturamt Hegelallee 9. Der Preis: 29,90 Euro, ein kleineres Exemplar für Kinder ist etwas billiger. Fünf Euro davon gehen in einen Topf, welcher der Kulturhauptstadt-Bewerbung 2010 zugute kommt. Neun Motive sind auf dem Ziffernblättern und Armbändern abgebildet, ohne dass der Name Potsdam oder der profane Sprüche wie „Potsdam ist toll“ auftauchen. Georg Wawerla aus Kiel hat die Idee mit der Uhr gehabt und erfolgreich nach Potsdam gebracht. Wie er berichtet, habe er 1200 Fotos mit Potsdamer Motiven gemacht, aus denen er die geeigneten für die Uhren auswählte. So ist auf einem der Zifferblätter das Porträt Friedrichs des Großen zu sehen und auf dem Armband setzt es sich durch aneinander gereiht Nasen des Monarchen fort. Für die nächsten Jahre sind Kollektionen 05 und 06 vorgesehen – ein Angebot für Sammler dieser originellen und schönen Stücke. Zur Potsdam-Edition ist ein Text auf einem Leporello beigefügt, der laut Wawerla verschmitzt und witzig ausgefallen ist. So heißt es bei der Kultwatch „Pots-Fritz“, also bei der erwähnten Uhr mit Friedrichs Nasen: „Friedrich II. hatte den richtigen Riecher, Freunde zu welcomen oder besser gesagt zu bienvenuesieren. Legende ist jedoch, dass er nur gut riechende Philosophen einlud; dass er sie beschnupperte, gilt jedoch als sicher.“ In Kiel jedenfalls ging die Potswatch weg wie warme Semmeln. Erste Käufer waren der Bürgermeister und die Stadtpräsidentin. In wenigen Tagen seien 500 Stück verkauft worden, erzählt Wawerla. Potsdam habe 900 Stück bestellt, informierte Frau Fischer. Wer davon keine abkriegt, kann sich eine aus der „Kollektion 05“ sichern.

Günter Schenke

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