ATLAS: Preisfrage

Das Anliegen ist durchaus verständlich: In Golm wollen Bürger, dass die Hochspannungsleitung nicht mehr über ihre Häuser und Köpfe verläuft. Wer hat das schon gern? Mit möglichen Gesundheitsschäden wird argumentiert. Außerdem sehen die Masten zugegebenermaßen auch nicht schön aus. Eine Bürgerinitiative setzt sich für eine Verlegung ein. Da trifft es sich gut, dass in diesem Jahr gleich zwei Wahlen anstehen – die Aufmerksamkeit der Politiker ist den Betroffenen also sicher. Nun steht im Raum, dass die Trasse verlegt werden soll – außerhalb des Ortes und auf Kosten der Allgemeinheit. Denn der private Netzbetreiber will nicht auf eigene Rechnung zur Verschönerung des Ortsbilds beitragen. Es treffen also die verständlichen Interessen von Betroffenen auf ein öffentliches Interesse – namentlich einer sicheren Stromversorgung. Nach den bisherigen Vorschlägen zu einer Verlegung der Freileitung wäre der Nutzen allein aufseiten der Anwohner, deren Grundstücke aufgewertet würden. Die Kosten verteilen sich allerdings auf die Allgemeinheit.