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Das Bob-Team SC Potsdam. Manuel Machata (vorn r.) mit Gino Gerhardi, Michail Makarow, Florian Becke, Jan Speer ( hinten v. l.) und Christian Poser (vorn l.).

© PNN

Von Michael Meyer: Premiere im Hochgeschwindigkeits-Kanal

Manuel Machata kämpft in Whistler jetzt erstmals mit Bobs des SC Potsdam um Weltcup-Punkte

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Am Donnerstag Ortszeit wird es ernst für den ersten eigenen Bob des SC Potsdam. Beim Weltcup im kanadischen Whistler wird Manuel Machata, der neue Steuermann des SC, im Zweier mit seinem Anschieber Andreas Bredau den olympischen Eiskanal hinabdonnern, ehe er es am Samstag im Viererbob mit seinen Potsdamer Anschiebern Bredau, Michail Makarow und Christian Poser wissen will. Es sind Machatas erste Weltcup-Rennen in Übersee, nachdem der Junioren-Weltmeister von 2006 und 2010 – der im Sommer vom bayrischen WSV Königssee zum SC Potsdam gewechselt war – mit drei Siegen und einem zweiten Platz bei den vier internen Weltcup-Ausscheidungsrennen auf ganzer Linie überzeugen konnte.

„Das Ganze hat eine rasante Entwicklung genommen“, freut sich Peter Rieger, Geschäftsführer des SC Potsdam und Präsident des Bob- und Schlittensport-Verbandes Brandenburg. Im vergangenen Jahr hieß Potsdams Hoffnungsträger an den Lenkseilen noch Lucas Kuske, ehe der Bruder von Olympiasieger Kevin Kuske im November verletzungsbedingt dem Kufensport adé sagen musste. „Wir hatten schon länger Gespräche mit Manuel, aber so richtig hatte ich an seinen Wechsel nicht geglaubt – bis es in diesem Jahr doch klappte“, so Rieger. „Und nun hat er sich ebenso überraschend gleich etabliert. Er hat aber auch ein Super-Team.“

Mit dem trainiert Machata seit der vergangenen Woche in der Eisrinne der Olympischen Spiele 2010 für die ersten Weltcup-Rennen der neuen Saison, deren Höhepunkt die Weltmeisterschaften im Februar in Königssee sein werden. „Manuel ist vom ersten Tag an sehr konzentriert, erarbeitet sich die Bahn Stück für Stück und damit auch ihre Seele“, berichtet Anschieber Andreas Bredau aus Kanada. Und: „Manuel fand sich schnell zurecht auf der anspruchsvollen Bahn.“

Was sehr wichtig ist, denn die erhöhte Sturzgefahr in der Hochgeschwindigkeitspiste im Whistler Sliding Centre, in der der georgische Rodler Nodar Kumaritaschwili wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier der Winterspiele tödlich verunglückt war, ist geblieben, obwohl mittlerweile einige gefährliche Passagen entschärft wurden. Durch derzeit minus 15 Grad in Whistler ist das Eis sehr schnell geworden, wodurch unter anderem Karl Angerer vom WSV Königssee mit seinem Vierer und Europameisterin Cathleen Martini vom SC Oberbärenburg im Training stürzten. „Die Fahrfehler müssen minimiert werden. ImTraining werden Geschwindigkeiten von über 152 Stundenkilometer gefahren“, erklärte Cheftrainer Christoph Langen, der seine Youngster Manuel Machata und Maximilian Arndt (Oberhof) ausdrücklich lobte. „Sie kommen sehr gut zurecht“, sagte Langen. „Für mich sind die Jungs jetzt schon Weltklasse. Sie sind heiß und wollen zeigen, dass sie auch international vorne dabei sein können. Unser Konzept ist auf Olympia 2018 ausgerichtet, und da werden die jungen Leute für uns die Kohlen aus dem Feuer holen.“

Wegen der Eiseskälte wurde der Weltcup-Auftakt geändert: Statt der Frauen bestreiten die Männer-Zweierbobs heute ab 18.30 Uhr Ortszeit – in Deutschland Freitagfrüh 3.30 Uhr – die erste Entscheidung. Für Deutschland wird auch Maximilian Arndt fahren, der mit René Tiefert ebenfalls einen Potsdamer Anschieber in seinem Vierer-Team hat. Nicht in Übersee dabei ist verletzungsbedingt der Riesaer Thomas Florschütz, zu dessen Anschub- Crew die Potsdamer Kevin Kuske und Tino Paasche gehören. Der Olympia-Zweiten dieses Jahres musste sich Mitte November einer Bandscheibenoperation unterziehen, will im Januar aber wieder ins Weltcup-Geschehen eingreifen.

Vorher geht es nach Whistler noch in der nächsten Woche in Calgary, Anfang Dezember in Park City (USA) und dann in Lake Placid Station um Weltcup-Punkte. „Wir haben mit Manuel verabredet, dass er nach seiner Rückkehr aus Übersee einen Vier- Jahres-Vertrag bei uns unterschreibt“, so Peter Rieger. „Er soll 2014 in Sotschi olympische Medaillen für Brandenburg und den SC Potsdam holen.“ (mit sid und dpa)

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