
© dpa/Christopher Hirsch
Presseschau nach Potsdams OB-Wahl: So sehen andere Medien Noosha Aubels Sieg
Die Potsdamer Oberbürgermeisterwahl sorgte auch überregional für Aufmerksamkeit. Eine Presseschau des Blicks von Außen auf den Wahlsieg von Noosha Aubel.
Stand:
Eine Parteilose, die nach 35 Jahren der SPD das Oberbürgermeisteramt abnimmt – und die bundesweit aktuell zweite Frau an der Spitze einer Landeshauptstadt: Diese Konstellation der Potsdamer OB-Wahl hat auch überregionale Medien interessiert. „Gegen diese Frau haben die Sozialdemokraten bislang kein Rezept“, betitelte „Spiegel Online“ nach der Hauptwahl einen Text über Noosha Aubel. „Der Sieg der Parteilosen über die SPD gilt Beobachtern als kleine Sensation“, schreibt das Portal nach der Stichwahl.
Für Thomas Holl, der die Wahl in der „FAZ“ kommentiert, ist es ein „historischer Wahlsieg gegen den SPD-Bewerber“. Er sieht darin und im Wahlergebnis in Frankfurt (Oder) den Nachweis, „dass als kompetent und unverbraucht wahrgenommene Bewerber ohne Parteiticket der AfD bei Kommunalwahlen Paroli bieten können“.
Die „taz“ veröffentlichte nach der Hauptwahl einen Artikel mit dem Titel: „Frischer Wind für Potsdam“. Heike Holdinghausen schreibt dort, Aubel sei vor zwei Jahren „aus der Potsdamer Stadtpolitik geflüchtet, am Sonntag ist sie fulminant zurückgekehrt“. Nach der Stichwahl titelt die Zeitung „Noosha Aubel war gekommen, um zu gehen“ und blickt dabei auf die Flensburger Perspektive. Sie beschreibt den Fokus Aubels bei ihrem Posten als Stadträtin dort. „Aber Potsdam reizt sie offenbar mehr“, schreibt Esther Geisslinger, „in Flensburg herrscht Bedauern“.
Für die „Süddeutsche Zeitung“ ist Aubel „diejenige, die die lange unangefochtene Vormachtstellung der SPD in der Stadt gebrochen hat“. Die Zeitung beleuchtet auch Severin Fischer. „Dass der SPD-Mann es überhaupt in die Stichwahl geschafft hatte, war wohl das letzte bisschen Amtsinhaberbonus, den Fischer von Ex-OB Mike Schubert noch hatte“, schreibt Meredith Haaf. Den Erfolg von parteilosen Kandidaten interpretiert sie als „demokratieverträgliches Manöver einer Gesellschaft, die sich mit ihrer Parteidemokratie nicht mehr identifiziert“.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: